140. Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Everswinkel
Voller Einsatz das ganze Jahr
Everswinkel
Zwei Jahre ohne Feierlichkeiten und zum großen Teil ohne Präsenz-Übungsabende liegen hinter der Freiwilligen Feuerwehr Everswinkel. Mit dem 140. Stiftungsfest konnten die Feuerwehrleute wieder zu ihrer Tradition zurückkehren. Der Vitus-Montag beschloss ein gelungenes Wochenende für die Männer und Frauen in Blau.
Der oberste Dienstherr musste diesmal passen. „Wo Sebastian Seidel genau steckt, wissen wir nicht – wir gehen vom Kreißsaal aus“, schmunzelte Löschzugführer Markus Averbeck am Montag zum Auftakt des Frühschoppens in der Festhalle. Und auch für Wehrführer Frank Becker war das 140. Stiftungsfest ein Streichergebnis: „Ihn hat‘s erwischt – Corona.“ Ja, auch vor den engagierten Blauröcken macht die Welle nicht Halt und reißt personell die eine oder andere Lücke. Der Spielmannszug schaffte es dennoch, auch in reduzierter Einsatzstärke für einen gelungenen musikalischen Rahmen bei Kranzniederlegung und Frühschoppen zu sorgen und zu beweisen, dass die Musiker nichts verlernt haben.
Für den verhinderten Bürgermeister übernahm dessen Stellvertreter Bernhard Rotthege die ehrenvolle Aufgabe, mit den versammelten Kameraden und Kameradinnen der Verstorbenen zu gedenken. „Mit ungeheurer Wucht werden wir derzeit mit dem Tod und der eigenen Sterblichkeit konfrontiert“, so Rotthege, der auf die zwei Jahre Corona und den Krieg in der Ukraine anspielte. „Wir haben ein begrenztes Leben ohne Garantie auf ein Mindestalter“, mahnte er. Es sei wichtiger denn je, auf das Gemeinsame zu schauen. Die Kranzniederlegung verband Rotthege „mit der Hoffnung, dass wir von einem Krieg verschont bleiben“.
In der voll besetzten Festhalle würdigte Averbeck die Einsatzbereitschaft der Feuerwehrkräfte rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr – „unentgeltlich und freiwillig“. Der Dank gelte auch für die Disziplin und die Wissbegierde, immer wieder Neues zu lernen. Zwei Jahre ohne Feierlichkeiten, längere Zeit ohne Präsenz-Übungsdienste und mit reichlich Hygiene-Anweisungen liegen hinter der Feuerwehr. „Darum sind wir zum Schutz der Bürgerschaft gut durch die Pandemie gekommen.“ Ihren Dienst am Nächsten habe die Feuerwehr auch bei der Impfaktion mit zwei Ärzten an zwei Samstagen bewiesen, als rund 1000 Personen geimpft wurden.
Averbecks Fazit des 2022er Vitus-Festes fiel sehr zufrieden aus. Ein Dämmerschoppen auf einer Vitusstraße voller Menschen, eine lange Polonaise mit einer folgenden Party bei Diepenbrock, von der die Leute „gar nicht nach Hause gehen wollten“ und ein Vitus-Sonntag mit dem Drehleiter-Ziehen, bei dem 15 Teams um den 1. Platz gekämpft haben und das Sieger-Team mit 27,93 Sekunden für die 50 Meter eine „stramme Leistung“ gezeigt habe. Auch Jörg Harms, Festausschussvorsitzender im ersten Jahr und Mitorganisator des Vitus-Festes, war „eigentlich zufrieden. Ich konnte mich auf die Mannschaft verlassen.“
Rotthege zeigte sich erfreut, dass die Feuerwehr nach ihrer erfolgreichen „Werbekampagne“ wieder Zulauf erfahren habe und erinnerte daran, dass die beiden Feuerwehr-Gerätehäuser mittlerweile zu klein seien. „Die Ansprüche an die Feuerwehr werden immer größer. Unsere Feuerwehr muss bestens ausgerüstet sein für Aufgaben, die hoffentlich nie kommen.“
Zwei besondere Ehrungen standen auch an diesem Vitus-Montag an: Brand-Oberinspektor Andreas Enseling erhielt vom stellvertretenden Wehrführer Martin Hülsmann das Ehrenkranz-Abzeichen in Silber verliehen für 25 Jahre Dienst in der Feuerwehr. Rotthege heftete dann dem Oberbrandmeister a.D. Ewald Stumpe die Sonderauszeichnung des Feuerwehrverbandes in Gold ans Revers für beeindruckende 70 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr.