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Konzert mit dem Daniel Paterok Trio

Vom Akademiker-Boogie bis Blues

Everswinkel

Das Daniel Paterok Trio lässt sich stilistisch nicht eingrenzen. Die Musiker nahmen ihr Publikum mit auf eine Reise durch die Zeit.

Von Axel Engels

Das Daniel Paterok Trio lässt sich stilistisch nicht eingrenzen: Pianist Daniel Paterok und seine musikalischen Weggefährten Andreas Müller am Kontrabass sowie Udo Schräder am Schlagzeug n Foto: Axel Engels

Vom Akademiker-Boogie bis zum Gospel, vom Blues bis zum Jazzstandard – das Daniel Paterok Trio lässt sich stilistisch nicht eingrenzen. Der Pianist Daniel Paterok mit seinen musikalischen Weggefährten Andreas Müller am Kontrabass sowie Udo Schräder am Schlagzeug waren auf Einladung des Kulturkreises Everswinkel in den Saal des Gasthof Strietholt gekommen und nahmen das Publikum mit auf eine Reise durch die Zeit.

Daniel Paterok ist ja bekannt für seine brillante Spielweise, schließlich hat er in jungen Jahren bereits bei Prof. Gregor Weichert Unterricht erhalten und studierte danach an der renommierten Essener Folkwang Hochschule. Der vielseitige Musiker fühlt sich überall dort zu Hause, wo es gute Musik zu finden gibt, sei es beim Boogie, Blues, Soul, Swing oder traditionelle Jazzstandards. Im Trio mit dem Bassisten Andreas Müller und dem Schlagzeuger Udo Schräder konnten alle Musiker ihre jeweiligen Qualitäten einbringen.

Zwar lag das Hauptgewicht auf den pianistischen Passagen, aber ein so versierter Pianist wie Daniel Paterok weiß den groovenden Bass und den punktgenauen rhythmischen Grund seiner Kollegen zu schätzen, band sie immer wieder in den Spielfluss seiner Improvisationen ein. Da erklang selbst der allseits bekannten Gospel „This Little Light of Mine“ aus dem Jahre 1920 wie vom Staub der Zeit befreit in einem ganz lebendigem und mitreißendem Gewand.

Seine pädagogische Ader, schließlich unterrichtet er an der WWU Münster das Fach „Schulpraktisches Klavierspiel“, konnte Daniel Paterok allerdings mit humoristischer Einfärbung einbringen. Wenn er seinen Studenten den Blues so erklärt wie an diesem Abend, dann wäre dies eine wahre Lehrstunde dieser grundehrlichen und gefühlvollen Musik.

Mit leicht rockigen Elementen bereicherte das Trio den „Cold Duck Time“ von Eddie Harris, das bei solch spritziger Spielweise seinen ganzen Charme entfalten konnte. Wenn das Publikum dann noch zu einem Ausflug in legendäre Swing-Zeiten mitgenommen wurde, konnte sich niemand dem Reiz dieser mit Esprit und Leidenschaft gespielten Musik entziehen.

Dass Daniel Paterok als Meister des Boogie von vielen seiner Kollegen geschätzt wird, zeigte sich bei seinem „Akademiker Boogie“, bei dem er mit ungebremster Spielfreude durch die Stufen der F-Dur Tonleiter improvisierte. Daniel Paterok spielte mit „Stampfkartoffeln“ eine Eigenkomposition, die beim heimischen Kochen während des ersten Lockdown entstanden ist. Wenn es in seiner Küche so turbulent zugeht wie bei diesem Stück, muss man allerdings Sorge um das Porzellan haben, denn bei diese Werk kann man wohl nicht still sitzen bleiben.

Im zweiten Konzertteil ging es populär weiter. Fat Wallers „Ain’t Misbehavin’“ sowie George Gershwins „Summertime“ waren bei der akribisch bis ins kleinste Detail stimmigen Spielweise des Trios bestens aufgehoben. Beim „Swanee River Boogie“ von Alber Ammons gab es natürlich kein Halten mehr. Das Daniel Paterok Trio bot einen überaus unterhaltsamen Abend, bei dem die Zeit wie im Fluge verging.

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