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Wassermanagement: Grüne wollen Kreis zur Modellregion machen

Füchtorfer Moor wiedervernässen

Kreis Warendorf

Mit NRW-Umweltminister Oliver Krischer und weiteren Fachleuten war die Talkrunde hochrangig besetzt. Die Grünen beließen es nicht bei allgemeinen Aussagen zum Wassermanagement. Sie zogen auch Konsequenzen für den Kreis Warendorf. 

Bei der Talkrunde (v.l.): Jan-Niclas Gesenhues ( MdB), Oliver Krischer (Landesumweltminister), Katja Behrendt (Kreissprecherin der Grünen), Anja Beiers, Kreisvorstand der Grünen), Hedwig Tarner (MdL) und Dr. Christian Hildmann (Referent).

Um „Wassermanagement in Zeiten der Klimakrise“ ging es bei einer ganztägigen Konferenz, zu welcher der Kreisverband der Grünen nach Telgte eingeladen hatten. Bei den Konsequenzen, die sich daraus für die Wasserwirtschaft ergeben, wurden die Grünen sehr konkret. So warb Kreisverbandssprecherin Katja Behrendt für die Wiedervernässung des Füchtorfer Moores. Und generell würden die Grünen den Kreis Warendorf gerne zur Modellregion einer ökologisch ausgerichteten Wasserwirtschaft machen.

Kreis Warendorf zur Modellregion machen

„Wir haben über Lösungsansätze diskutiert, wie wir nicht mehr Grundwasser nutzen als neu gebildet wird, wie wir Flüsse besser schützen und zu einer wassersensiblen Stadtplanung beitragen können. Wir brauchen Schwammstädte mit dezentralen Entwässerungsmöglichkeiten und Landschaften mit Schwammfunktion – mit mehr regulierbarem Stauen in Entwässerungsgräben, um im Winterwasser in Wäldern und Wiesen zu halten, ohne die Bewirtschaftung im Sommer unmöglich zu machen. Als Grüne würden wir es unterstützen, wenn ein entsprechendes Pilotprojekt bei uns im Kreis Warendorf angeschoben werden würde“, betonte Behrendt.

Katja Behrendt, Kreissprecherin der Grünen

Prominentester Teilnehmer der Konferenz war Oliver Krischer, NRW-Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr. „Wir arbeiten daran, die rechtlichen Voraussetzungen für Änderungen in der Wasserwirtschaft zu schaffen“, sagte er. Der Klimawandel stelle die Wasserwirtschaft vor große Herausforderungen. Die gerade veröffentlichte Nationale Wasserstrategie des Bundes sei ein wichtiger Schritt. „Wir stellen die einseitig ausgerichtete Entwässerungslandschaft in Frage und entwickeln sie hin zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung einer Schwamm-Stadt und Schwamm-Landschaft. Damit können wir klimabedingten Wasserkrisen wie Starkregen und Trockenheit besser begegnen.“

Keine Entwässerungslandschaft

Die nationale Wasserstrategie und der Aktionsplan natürlicher Klimaschutz waren die Themen von Jan-Niclas Gesenhues aus Steinfurt, umweltpolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion. „Geschätzte 50 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid, rund sieben Prozent aller Emmissionen in Deutschland, entweichen jährlich aus trockengelegten Mooren, und wir werden unsere Klimaziele verfehlen, wenn wir nicht stark in den natürlichen Klimaschutz gehen. Wir müssen dem Naturschutzgesetz ein Renaturierungsgesetz an die Seite stellen.“ Im Kreis Warendorf rücke diesbezüglich das Füchtorfer Moor in den Fokus. „Über den Aktionsplan werden in den kommenden vier Jahren vom Bund vier Milliarden Euro für die Wiedervernässung von Mooren bereitgestellt, sagte Behrendt und betonte: „Ich würde es befürworten, wenn unser Moor davon profitiert und dieser seltene Lebensraum im Sinne der biologischen Vielfalt verbessert wird.“

Grüne fordern Renaturierungsgesetz

Dr. Christian Hildmann vom Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften wies darauf hin, dass es auch in der atmosphärischen Wasserzirkulation Kipp-Punkte gibt. Trockne das Land dauerhaft aus, werde das Wasser zu den Meeren transportiert, wo es abregnet. „Dann haben wir wirklich ein Problem.“

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