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Impfzentrum in Ennigerloh ist startklar

Alle drei Minuten ein Piks

Kreis Warendorf

Das Impfzentrum in Ennigerloh ist startklar. Drei Tage nachdem der Impfstoff zugelassen ist, wäre man betriebsbereit – frühestens wäre das an Heiligabend. [Mit Video]

Beate Kopmann

Das Impfzentrum in Ennigerloh ist startklar. Das versichern (v. l.): Dr. Rudolf Ernst, der ärztliche Leiter des Impfzentrums, Barbara Weil vom Kreis Warendorf, die das Zentrum organisatorisch verantwortet, und Landrat Dr. Olaf Gericke. Foto: Beate Kopmann

Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff – dann kann es losgehen. Bis zu 480 Menschen können jeden Tag im Impfzentrum des Kreises Warendorf „gepikst“ werden. Auf dem Gelände der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf in Ennigerloh wurde dafür eigens ein Zelt-Gebäude errichtet. Zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe habe man einen riesen Kraftakt geleistet, betont Landrat Olaf Gericke. Er kündigt an, sich selbst impfen zu lassen, sobald dies möglich sei.

Dr. Olaf Gericke

Doch dazu muss der Impfstoff zugelassen sein. Die Entscheidung darüber soll am 21. Dezember fallen. Da das Impfzentrum drei Tage Vorlauf zur Betriebsbereitschaft braucht, könnte man rein theoretisch noch Heiligabend mit dem „großen Impfen“ beginnen. Auf Nachfrage teilt der Kreis Warendorf mit, das Impfzentrum werde – falls der Impfstoff vorrätig sei – sowohl Heiligabend als auch Silvester von 8 bis 14 Uhr geöffnet sein.

An diesem kleinen Tisch wird demnächst geimpft. Barbara Weil vom Kreis Warendorf und Dr. Rudolf Ernst, der ärztliche Leiter des Impfzentrums, stellen die Örtlichkeiten vor. Foto:

Grundsätzlich gibt es im Großzelt zwei sogenannte Impfstraßen. Bei Bedarf – und wenn genug Impfstoff verfügbar ist – könnten die Kapazitäten auf das Doppelte erweitert werden. Jede Impfstraße ist mit zwei Ärzten und vier medizinischen Fachkräften besetzt. Gearbeitet wird im Schichtdienst. Geplant ist, dass alle drei Minuten ein Bürger geimpft wird – zwölf Stunden am Tag und sieben Tage die Woche: montags bis sonntags von 8 bis 20 Uhr.

Arbeitsweise des Impfzentrums

Das Impfzentrum befindet sich auf dem Gelände der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises in Ennigerloh. Es ist sieben Tage die Woche geöffnet: montags bis sonntags von 8 bis 20 Uhr. Derzeit bestehen zwei Impfstraßen auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern. Pro Impfstraße stehen sechs medizinische Fachkräfte und eine Pharmaziekraft zur Verfügung. Ferner sind fünf Verwaltungskräfte und zwei Mitarbeiter von DRK und MHD im Einsatz. Zutritt zum Impfzentrum erhält nur, wer einen Termin hat. Parkplätze stehen ausreichend zur Verfügung. Zudem ist das Impfzentrum in der Woche über die Buslinie R63 im Stundentakt zu erreichen, am Wochenende fährt ein Taxibus.

In ganz Westfalen-Lippe haben sich bislang 4500 Ärzte gemeldet, die in den Impfzentren tätig werden wollen. Weil zunächst Ältere und Vorerkrankte zu impfen sind, werden zunächst viele mobile Teams in Pflege- und Altenheimen unterwegs sein. „Hier werden aber vor allem die Hausärzte impfen, die dort sowieso ihre Patienten betreuen“, erläutert Dr. Rudolf Ernst, der ärztliche Leiter des Impfzentrums.

Nach der Impfung muss jeder noch etwa eine halbe Stunde im Impfzentrum bleiben. Das Fachpersonal beobachtet in dem Zeitraum, ob es vielleicht auffällige Reaktionen gibt. Foto:

Wer zuerst geimpft werden darf, entscheidet die Ständige Impfkommission. Nach den über 80-Jährigen und den Kranken sind das wahrscheinlich Rettungskräfte sowie Mitarbeiter von Polizei und Feuerwehr.

Die breite Bevölkerung wird wohl erst ab Mitte 2021 einen Impfschutz erhalten – dann voraussichtlich schon von niedergelassenen Ärzten in den Praxen.

Wer sich impfen lassen will, braucht auf jeden Fall einen Termin. Dieser wird über die Kassenärztliche Vereinigung vergeben. Sobald Details geklärt sind, wird das genaue Vorgehen öffentlich gemacht. Jeder Impfwillige benötigt zwei Termine im Abstand von drei Wochen – nur so kann Immunität erlangt werden.

Video in Kooperation mit dem WDR:

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