Seniorenheim in Hamm
Drei Todesfälle nach Corona-Ausbruch trotz Impfung
Hamm
Alle Bewohner eines Hammer Seniorenheims waren vollständig geimpft. Dennoch infizierten sich 42 von ihnen mit dem Coronavirus, drei Bewohner starben. Ist das ein Argument gegen die Impfung? Das Gegenteil ist der Fall.
Trotz vollständiger Impfung gegen das Coronavirus haben sich im Seniorenheim St. Bonifatius in Hamm mehr als 50 Bewohner und Mitarbeiter mit diesem Virus infiziert. Drei Bewohner starben inzwischen an den Folgen der Infektion, allerdings hatten sie schwere Vorerkrankungen.
Dass der Corona-Ausbruch trotz vollständiger Impfung möglich war, führt das Gesundheitsamt der Stadt Hamm darauf zurück, dass alle Bewohner die Zweitimpfung bereits im Januar erhalten hatten. Der Infektionsschutz habe offensichtlich nicht mehr gereicht. Ausgerechnet in den Tagen, als es in der vergangenen Woche die ersten Infektionen gab, hätten die Senioren eigentlich ihre Auffrischungsimpfungen erhalten sollen. „Wir nehmen diesen Fall zum Anlass, um noch mehr für die Drittimpfung zu werben“, unterstreicht Thomas Köbberling, Pressesprecher der Stadt Hamm.
Besucher wieder ohne Maske erlaubt
Genaue Erkenntnisse, auf welchem Weg das Virus in das Heim gelangt ist, liegen nicht vor. Aber da Besucher wieder ohne Maske ins Haus durften, könnte es beispielsweise auf diesem Weg in die Einrichtung gekommen sein, so Köbberling.
Bereits am Donnerstag der vergangenen Woche hatte eine Reihentestung in der Einrichtung stattgefunden. Danach waren von den 59 Bewohnerinnen und Bewohnern 42 mit dem Coronavirus infiziert. Bei den 62 Beschäftigten der Senioreneinrichtung wurden elf weitere Infektionen nachgewiesen.
Aktuell 39 Bewohner und zwölf Mitarbeiter infiziert
Aktuell entspannt sich die Lage: Es sind derzeit noch 39 Bewohner und zwölf Mitarbeiter infiziert. Drei Bewohner werden im Krankenhaus behandelt – aber es befindet sich niemand mehr auf der Intensivstation. Zwischendurch mussten dort sieben Bewohner versorgt werden.
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