Abschluss der „Inklusions-Projekte“
„Die Verunsicherung nehmen“
Kreis Warendorf
Rund drei Jahre lang haben die „Inklusions-Projekte“ spannende und vielfältige Veranstaltungen hervorgebracht. Jetzt fand die offizielle Abschlussveranstaltung statt.
Voll besetzt war das Café-Restaurant auf Hof Lohmann am Mittwochabend. Die Abschlussveranstaltung der „Inklusions-Projekte“ lockte zahlreiche Besucher an. Vor drei Jahren nahm die „Aktion Mensch“ den Kreiscaritasverband in eine Förderliste auf. Zusammen mit den Partnern Kreissportbund, Kreis Warendorf, dem katholischen Bildungsforum und der Agentur für Arbeit wurden in der Folge viele Projekte gemeinsam mit Menschen mit Beeinträchtigungen verwirklicht.
Themen wie der Arbeitsmarkt für Behinderte, der öffentliche Nahverkehr, die Medien und viele weitere Aspekte wurden auf unterschiedliche Art und Weise behandelt. Insgesamt ein großer Erfolg, wie Herbert Kraft, Vorsitzender des Kreiscaritasverbandes betonte: „Alle haben viele Erfahrungen gemacht und Spaß gehabt“, erklärte er. Er verwies – trotz vorläufigem Abschluss der Reihe – auf die Nachhaltigkeit der Projekte. Es solle nicht einfach aufgehört werden, Inklusion zu leben, sondern an die einzelnen Maßnahmen müsse angeknüpft werden.
Genauso sah es Ursula Pinnekamp vom katholischen Bildungsforum: „Wir haben viele neue Erfahrungen gemacht und einige Herausforderungen gemeistert. Der eigene Blick für Menschen mit Beeinträchtigungen wurde geweitet. Wir werden unsere Bestrebungen fortsetzen und Barrieren beseitigen.“
Auch in den Sportvereinen ist man in diesem Hinblick gut gerüstet. Die verschiedenen Sportprojekte laufen weiter. „Sport ist schließlich schon lange der Motor für Inklusion“, meinte Ferdi Schmal vom Kreissportbund.
Neben einer filmischen Präsentation über die Umsetzung und Ergebnisse der einzelnen Projekte war der Auftritt von Rainer Schmidt der Höhepunkt des Abends. Der evangelische Pfarrer, Paralympics-Sieger im Tischtennis und außerdem Kabarettist, sorgte für nachdenkliche, aber auch witzige Momente. Der ohne Arme geborene Schmidt hat seine ganz eigene Begrifflichkeit geprägt: Eine Behinderung sei eigentlich nur eine Art von Verunsicherung bei den Menschen. Inklusion heiße, sich aneinander zu gewöhnen. „Inklusion heißt für mich aber vor allem, dass ich nicht immer und überall zuerst behindert bin“, erklärt Schmidt. „Ich zum Beispiel bin zuerst Pfarrer, Kabarettist oder Sportler. Nicht der Behinderte.“
Er schilderte seine Strategien, Probleme zu meistern. Besonders wichtig sei es ihm, anderen Menschen die Verunsicherung zu nehmen. Schließlich habe jeder Mensch Talente wie auch Einschränkungen.
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