Pilgerwanderung des Ökumenischen Bildungswerkes
Momente des Lichts genießen
Ostbevern
Es waren 13 informative Kilometer, die das Ökumenische Bildungswerk sich da ausgesucht hatte: Zum Thema "Lichtmomente" organisierten die Verantwortlichen eine Pilgerwanderung für Frauen. Am Ende waren sich alle Teilnehmerinnen einig: In der Bevergemeinde gibt es so einiges zu entdecken.
Pilgern ist in. Spätestens seit dem Buch „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling. Dieses sorgte für einen Ansturm, den nordspanischen Jakobsweg zu erwandern. Schon seit etlichen Jahren wird auch in Ostbevern gepilgert, wenn auch natürlich im kleinen Umfang. 13 Kilometer waren die Teilnehmerinnen am Samstagvormittag trotzdem unterwegs.
Eingeladen zum „Pilgern für Frauen“ hatte das Ökumenische Bildungswerk, dessen Organisatorinnen suchten dafür das Thema „Lichtmomente“ aus. Momente des Lichts werden nicht nur im Winter, sondern auch im Leben mit seinen Licht- und Schattenseiten benötigt, so Maria Müller. Möglich sind solche Momente mit Begegnungen und Gesprächen.
Einen informativen Teil brachte Marianne Pottebaum in die Pilgerwanderung ein und erklärte an fünf Stationen die dort stehenden Bildstöcke. Gleich zwei Kreuze besuchten die Frauen am Rowald'schen Hof. Ein „Kleinod von Kapelle“, so Marianne Pottebaum, konnte man am Hof Elberich besichtigen. Es ist ein relativ junger Bildstock, er wurde 1947 errichtet. „Aus Dankbarkeit über die Rückkehr der Kriegssoldaten“, berichtete Pottebaum. Am Hof Niehoff-Feldmann gab es eine weitere Besonderheit, denn das Kreuz, das die schmerzhafte Mutter abbildet, diente früher als Vesperbild im Kloster Rengering, wie Marianne Pottebaum erläuterte.
In der Bevergemeinde gibt es so einiges zu entdecken. Beispielsweise statt der Mutter Maria ein Josefsbild im Bildstock, wie am Hof Cappenberg. „Das sieht man nicht so häufig“, sagte die Sprecherin. In Ostbevern gibt es viele Kreuze, doch, wie sich Marianne Pottebaum sicher ist, nur noch ein weiteres mit dem Abbild Josefs.
Dass eigens für die Errichtung eines Bildstocks ein Grundstück gekauft wird, erfuhren die Wanderinnen am Hof Baumhöver im Schirl. „Es gehört der Familie Kuhlmann im Osterwald“, berichtete Pottebaum. Wichtig sei der Familie gewesen, dass es von vielen Leuten gesehen wird. Da es am Weg zur Reithalle steht, dürfte sich dieser Wunsch seit dem Bau in den 60er-Jahren schon oft erfüllt haben.
An jeder der Stationen gab es einen Impuls, der die Pilgerinnen auf dem nächsten Wegabschnitt innerlich begleitete. Nach der über dreistündigen Wanderung endete der Pilgerweg an der Ambrosiuskirche. Der 2. Februar, der mit „Maria Lichtmess“ früher feierlich begangen wurde und das Ende der Weihnachtszeit bedeutete, stand gleichzeitig auch als Neubeginn. In Lichterprozessionen konnte man Kerzen für das neue Jahr weihen lassen. „Es ist ein Datum voller Optimismus für die Menschen“, erzählte Maria Müller, die die Andacht zusammen mit Gisela Ahlbrand und Barbara Feikus leitete. „Das Licht ist für uns ein Zeichen, dass Gott da ist“, sagte Müller. „Sein Licht erleuchtet unser Leben.“ Zudem gebe es Kraft für die nächsten Schritte im Leben.
Die Pilger-Wanderung quer durch Ostbevern, früher vom Netzwerk Frauen veranstaltet, kam gut bei den Teilnehmerinnen an. Die Gedanken schweifen lassen, gute Gespräche und das Genießen der Natur spielen dabei eine große Rolle.
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