Offene Internetzugänge
WLAN ja – aber wie?
Ostbevern
In der Gemeinde soll es offenes WLAN geben, da sind sich alle Fraktionen einig. Unklar ist noch, wie die Idee technisch umgesetzt wird. Favorisiert wird die Idee eines Bürgernetzes, an dem sich viele beteiligen.
Nachdem die Projektgruppe Wi(h)r einen Antrag für ein öffentliches WLAN im Gemeindegebiet eingebracht hatte und die Verwaltung mit einer ablehnenden Stellungnahme reagierte, war der Wunsch der Ehrenamtlichen nun Thema im Rat. Dort traf er auf breite Unterstützung. Doch eine Lösung, wie die Idee konkret umgesetzt werden soll, gibt es noch nicht.
Die Projektgruppe hatte in ihrem Antrag das WLAN gefordert, um nicht nur, aber auch Flüchtlingen einen einfachen Zugang zum Internet zu ermöglichen. Parallel hatte die CDU einen Antrag eingereicht, in dem sie anregte, ein Begegnungscafé einzurichten, in dem es ebenfalls WLAN geben soll. Bei beiden Ideen gibt es rechtliche Bedenken, namentlich die Störerhaftung. Die sei aber in den Griff zu kriegen, darüber waren sich alle Fraktionen einig. Doch wer das Netz letztlich betreiben soll, das ist weiterhin die Frage. Möglich wäre, dass die Gemeinde dies selbst tut. Das ist aber mit einem recht hohen finanziellen und administrativen Aufwand verbunden. „Wir sind uns alle einig, dass wir das WLAN wollen. Die Gemeinde kann hier Ansprechpartner sein, aber den Betrieb kaum als Kommune leisten“, sagte Hubertus Hermanns (CDU).
Die zweite Möglichkeit wäre der WLAN-Betrieb durch einen kommerziellen Anbieter, der die Hotspots einrichtet und sich über Werbung finanziert oder durch Gebühren, wobei das einem freien Netz widerspräche.
Eine weitere Alternative ist ein Bürgernetz oder ein Netzwerk aus Freifunk-Zugangspunkten, letztlich die favorisierte Lösung der Fraktionen. Der Zugang bestünde aus vielen einzelnen Knoten, die im Idealfall ein großes zusammenhängendes Netz bilden. Das funktioniert aber nur, wenn viele Freiwillige mitmachen, die ihren DSL-Anschluss teilen und so ein recht lückenloses Netz aufbauen. „Die Gemeinde könnte als ,Anschieber‘ den ersten Schritt machen“, schlug Heinz-Josef Zumhasch (SPD) vor. Etwa, in dem sie an ihren Gebäuden Zugangspunkte schafft. Bürgermeister Wolfgang Annen, gleichzeitig Geschäftsführer des Jugendwerks, kündigte an, dort die Möglichkeiten auf freies WLAN auszuloten. Außerdem sollen die Gewerbetreibenden und die Projektgruppe Wi(h)r ins Boot geholt werden, um ein Konzept zu erstellen. Auch von der Freifunk-Bewegung sollen Informationen eingeholt werden, wie ein offenes WLAN-Netz realisiert werden kann. Dann kommt das Thema wieder auf die Tagesordnung.
In den weiteren Beratungen zog die CDU ihren Antrag, ein Begegnungscafé zu schaffen, zunächst einmal zurück. Eine durchgehende Betreuung in den Räumen sei durch Ehrenamtliche nicht zu leisten und die Gemeinde habe dafür kein Geld, kritisierten die anderen Fraktionen. Zudem sei es die falsche Herangehensweise, dieses Café „aufzuzwingen“. So etwas müsse sich entwickeln, merkte die FDP an. Dann sei gegebenenfalls die Gemeinde gefragt, die Räume stellen könnte. Zudem sei es wichtiger, die Flüchtlinge in bestehende Angebote zu integrieren, statt neue zu schaffen, argumentierte die SPD.
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