1. www.wn.de
  2. >
  3. Münsterland
  4. >
  5. Sassenberg
  6. >
  7. Hundefreilauf entsteht in Seenähe

  8. >

Knappes „Ja“ nach kontroverser Diskussion

Hundefreilauf entsteht in Seenähe

Sassenberg

Nach kontroverser Diskussion ist es endlich beschlossen: Der Hundefreilauf soll in der Nähe des Feldmarksees auf dem Überlauf-Parkplatz gegenüber der Kita Abenteuerland entstehen. Wird der Parkplatz wegen großem Andrang gebraucht, soll die dann umzäunte Fläche auch für Autos befahrbar sein.

Von Ulrike von Brevern

Für den Hundefreilauf könnte die Fläche zwischen Feld und erster Holzmarkierung auf der rechten Seite des Parkplatzes eingezäunt werden, geht aus den Ausschussunterlagen hervor. Foto: Ulrike von Brevern

Jutta Daube, die sich als Ideengeberin seit geraumer Zeit für die Einrichtung eines eingezäunten Hundefreilaufs in Sassenberg einsetzt, war am Ende der Diskussion im Infrastrukturausschuss hoch erfreut, aber auch erleichtert: „Oh Mensch, was war das spannend“, lautete ihr Kommentar als einzige Zuschauerin einer kontroversen Diskussion und eines knappen Abstimmungsergebnisses für die Einrichtung des Freilaufes in der Nähe des Feldmarksees. Auch die anderen Unterstützer aus dem Kreis der Hundefreunde freuten sich sehr, ließ sie später noch wissen.

Rund 1500 Quadratmeter geplant

1491 Hunde leben in Sassenberg. 1084 von ihnen leben als Einzelhund im Haushalt, 352 haben noch einen zweiten Artgenossen dabei. Drei und mehr Hunde pro Haushalt sind eher „exotisch“, so unterfütterte Bürgermeister Josef Uphoff während der Sitzung die Diskussion auf Nachfrage der Politik mit einigen Fakten. 87.000 Euro Hundesteuer fließen ins Stadtsäckel.

Nachdem bereits in der Vergangenheit über verschiedene Flächen für einen Hundefreilauf diskutiert wurde und im Haushalt 2022 auch 20.000 Euro eingeplant sind, um eine entsprechende Anlage zu schaffen, hatte die SPD Mitte Mai beantragt, einen Teil des Überlauf-Parkplatzes am Feldmarksee dafür herzurichten und damit den nun gefassten Beschuss angeregt.

Genau sollen rund 1500 Quadratmeter vom hinteren Teil des Parkplatzes am Einmündungsbereich Fichtenstraße / Zum Knapp, gegenüber der Kita Abenteuerland abgezwackt und eingezäunt werden. Wenn am Feldmarksee viel los ist, etwa an Wochenenden, in den Sommerferien oder auch während des Triathlons, würde die Fläche wieder flexibel dem Parkplatz zugeschlagen, so die Vorstellung der Befürworter.

CDU stemmt sich gegen den Vorschlag

Besonders Vertreter der CDU-Fraktion stemmten sich heftig gegen den Vorschlag. Während Helmut Peitz das Projekt im Namen der Fraktion grundsätzlich ablehnte, auch weil er nach Gesprächen mit Hundebesitzern den Bedarf anzweifelte, brachte Helmut Ostlinning (CDU) die aus seiner Sicht zu wenig kontrollierte Leinenpflicht in der Umgebung des Feldmarksees und des angrenzenden Naturschutzgebietes ins Gespräch. Die Missachtung gefährde Wildtiere. Ein „Ja“ für den Freilauf solle an eine Zusage für mehr Kontrolle der Leinenpflicht geknüpft sein, forderte er. Guido Fischer (CDU) äußerte „wenig Verständnis“: „Ich wundere mich, dass wir das hier so ausführlich diskutieren. Wir leben auf dem Land! Aber einen Platz für einen Skaterpark für Jugendliche haben wir noch nicht gefunden.“

Auch touristisch „nicht schlecht“

Ralf Brinkkemper (SPD) bezeichnete das Thema Leinenpflicht als bestes Argument für den beantragten, abgeschlossenen Hundefreilauf. Erich Lentz (Grüne) gab zu, Hunde bräuchten Auslauf. Daher werde er für den Vorschlag stimmen, auch wenn er sich „innerlich gegen die Idee sträube“. Auch aus touristischen Gründen sei ein solches Angebot „gar nicht schlecht“, befand Jens Büdenbender (FWG), sprach aber zugleich die Verantwortung der Hundefreunde für die Pflege des Freilaufes an, die im gegenwärtigen Antrag nicht wieder auftauche. Vertreter von FDP und Grünen sahen da wenig Probleme. Bei mangelnder Pflege, könne die Stadt den Platz schließlich auch vorübergehend schließen, regte Johannes Philipper (FDP) an. Norbert Westbrink (Grüne) appellierte: „Wir sollten das jetzt machen, wenn es nicht klappt, können wir den Platz auch wieder auflösen.“

Mit acht „Ja“- zu sechs „Nein“- Stimmen genehmigte der Ausschuss am Ende die Investition in den Freilauf an der vorgeschlagenen Stelle.

Startseite