Tractor-Pulling in Füchtorf
PS-Monster dröhnen wieder
Füchtorf
Die Tractor-Pulling-Saison startet nach zwei Jahren coronabedingter Pause am 23. und 24. April wieder auf dem Hörstkamp-Gelände in Füchtorf.
„Wir brennen darauf, endlich wieder einen Wettbewerb fahren zu können“, sagt Dirk Wessel vom Green-Monster-Team und strahlt. Zwei Jahre ist es her, dass die drei Boliden der Lokalmatadore einen Bremsschlitten gezogen hatten. In diesem Jahr geht er endlich wieder los – der Kampf um die Punkte auf der Bahn. Am 23. und 24. April kommt die europäische Tractor-Puller-Elite jeweils ab 11 Uhr zum Kräftemessen in die Hörstkamp-Arena in Füchtorf. Alles, was in der Szene Rang und Namen hat, wird sich die Ehre geben. Alle haben mehrere 1000 Pferdestärken unter der Haube.
Die Füchtorfer haben die Zeit zum einen genutzt, um ihre drei Schlepper mit neuen Reifen zu bestücken. Eine ziemlich kostspielige, aber notwendige Investition von 10 000 Euro pro Satz Reifen. „Diese werden, wie etwa in der Formel 1 zunächst als Slicks geliefert. Dann können die jeweiligen Teams individuell entscheiden, was für ein Profil ins Gummi soll. Da gibt es kein Patentrezept. Das ist einfach auch vom Fahrzeug abhängig“, erklärt Wessel.
Klimaneutrale Kraftstoffe im Einsatz
Natürlich gab es auch technische Optimierungen bei allen Boliden. Das „alte Monster“, also Green Monster IV hat sogar einen neuen Motor erhalten. „Den haben wir ihm zum 20-jährigen Geburtstag gegönnt. Nun hat der Schlepper rund 600 PS mehr. Das sollte man auf der Bahn schon merken“, ist Dirk Wessel sicher. Aktuell verfügen sowohl das Jubiläumsfahrzeug als auch der jüngste Traktor Mitas über rund 6000 PS. Der Green Fighter punktet mit 8500 PS.
Testen konnten die Füchtorfer ihre Traktoren bisher nicht wirklich. „Ende 2021 hatten wir ein paar kleinere Testläufe. Das war‘s. Wir wissen natürlich nicht, was die anderen Teams gemacht haben. Da sind wir ganz gespannt“, bemerkt Wessel.
Dirk Wessel
Am Rennwochenende kommen in der Regel stets mehrere tausend Motorsport begeisterte Zuschauer. Schon jetzt ist die Resonanz gewaltig. Um den Gästen einen besseren Komfort zu bieten, haben die Füchtorfer auch die Außenanlage etwas „aufgepimpt“. So wurde der Erdwall am Ziel für eine bessere Sicht etwas verlängert. Ebenso gibt es jetzt höhere Zuschauerplätze.
Das Programm am Rennwochenende hat sich ein wenig geändert. Wo sonst die kleineren Garden-Puller ihr Können zeigten, ist nun auch die 3,5 Tonnen Freie Klasse der Großen dabei und auch der Mitas-Pavillon hat – im Gegensatz zu den Vorjahren- an beiden Tagen geöffnet. Seit dem vergangenen Jahr setzen die Motorsportler bei den Fahrzeugen der Umwelt zuliebe neben Alkohol zudem ausschließlich hochreinen CO2-neutralen Dieselkraftstoff ein. Dieser wird aus Bioabfällen hergestellt.
Nach dem Auftakt in Füchtorf geht es am 8. Mai für die lokalen Puller zur Deutschen Meisterschaft an die holländische Grenze und danach nach Schweden zum Euro Cup. Gut, dass auch am 14 Meter langen Auflieger gearbeitet wurde. Der ist für das achtköpfige Team nun unter anderem durch einen großzügigere Küche noch komfortabler geworden.
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