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„8Plus. VITAL.NRW“ unterstützt neue Uphues-Dauerausstellung im Zollhaus

„Sassenberger Jung“ kommt heim

Sassenberg

In Zukunft wird das Zollhaus dem Künstler Joseph Johann Ludwig Uphues in einem eigenen Museumsraum eine Dauerausstellung widmen. Auf den Raum mit der historisch wertvollen „Kölner Decke“ ist die Wahl gefallen. Schon im Herbst soll es soweit sein.

Von Ulrike von Brevern

Wertvolle Leihgaben: Foto: Ulrike von Brevern

Groß geworden ist Joseph Johann Ludwig Uphues in Sassenberg, doch dann zog es ihn in die weite Welt und dort machte er sein Glück. – Was ein wenig nach Märchenstoff klingt, ist genauso um die Wende zum vergangenen Jahrhundert passiert. Der Bildhauer Joseph Uphues wurde 1850 als Gärtnersohn in der Hesselstadt geboren, ging hier zur Volksschule und absolvierte seien erste Lehre als Tischler. Erst später, in seinen Zwanzigern, sattelte er zum Steinmetz um, besuchte die Berliner Akademie der bildenden Künste, wurde Professor und einer der gefragtesten Künstler seiner Zeit. In Zukunft wird das Zollhaus ihm in einem eigenen Museumsraum eine Dauerausstellung widmen.

Auf den Raum mit der historisch wertvollen „Kölner Decke“ ist die Wahl gefallen. Schon im Herbst soll es soweit sein. Allein die Einrichtung des Museums mit Vitrinen, Klima-, Sicherheitstechnik und was sonst so dazugehört wird rund 20 000 Euro kosten, die zu 80 Prozent über „8Plus.Vital.NRW“ gefördert werden, erläutert Josef Lutterbeck, zweiter Vorsitzender des Zollhausvereins.

Klaus Lutterbeck

Die Ausstellungsstücke sind zum Teil Dauerleihgaben, für einen wahren Schatz gibt es aber auch einen Sponsor: Der vollständige Bestand an Briefen und Postkarten, die der Künstler an seine Mutter in Sassenberg und später an seine Nichte Käthe schrieb, wurde für die Sammlung erworben und dürfte wohl auch auswärtige Uphues-Interessierte in das kleine Museum locken, hofft der Verein.

„In den Briefen wird deutlich, dass sich Uphues immer als ‚Sassenberger Jung‘ sah. Dass er in Berlin eine große Nummer war, damit kam er gar nicht klar“, plaudert Lutterbeck schmunzelnd über den Inhalt der Briefe. Durch Fleiß sei er als Kind aus einfachen Verhältnissen zum „großen Player“ und Mann der Gesellschaft in Berlin geworden, ergänzt die Vereinsvorsitzende Dr. Elisabeth Baxhenrich-Hartmann. Die Uphues-Ausstellung passe gut zum Zollhaus, das die Haussituation um 1900 widerspiegeln wird.

Die Idee zum Uphues-Museum hat sich rasend schnell entfaltet: Ausgehend von dessen bekannter Statuette „Der Bogenschütze“, die bei der Weltausstellung in Melbourne prämiert wurde, stampfte der Verein innerhalb von nur drei Monaten eine einzigartige Sammlung aus dem Boden. Dabei wurde er von den Nachfahren der Unternehmerdynastie Schöller großzügig mit Informationen und Ausstellungsstücken unterstützt. Anna und Philipp Schöller, Zeitgenossen von Uphues hatten den Künstler gefördert. „Es ist, als wenn man darauf gewartet hätte“, freut sich Lutterbeck. Spätestens Ende des Jahres soll die Ausstellung eröffnet werden.

Wer sich über den Stand der Dinge im Zollhaus informieren möchte, ist für Donnerstag (15. Juli) ab 17 Uhr zu Umtrunk und Besichtigung eingeladen.

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