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Sanierungsarbeiten auf Haus Harkotten beginnen

Zum Ursprung bekennen

Füchtorf

Es geht voran auf Haus Harkotten. Nachdem mittlerweile einige der beantragten Fördergelder bewilligt worden sind, traf sich die Planungsrunde am Mittwoch, um die nächsten Schritte zu besprechen.

Ulrich Lieber

Im Landschaftszimmer haben die Reinigungsarbeiten bereits begonnen. Davon überzeugten sich (v. l.): Bernhard Bramlage, Myriam Freifrau von Korff, Carl Altefrohne, Christian Steinmeier, Günter Nüßing, Eva Möllenkamp und Yvonne von Löbbecke. Foto: Lieber

„Es handelt sich hier um ein herausragendes Denkmal. Es täte dem Haus gut, sich eindeutig zum Ursprung zu bekennen“, sagte Architekt Bernhard Bramlage. Er sieht in der Geschlossenheit des ursprünglichen Konzeptes den roten Faden zur Sanierung. Das Haus Harkotten sei ein Kleinod des klassizistischen Denkens.

„Das Haus hat um 1800 ein Statement gesetzt“, bestätigte Diplom-Ingenieur Christian Steinmeier vom Landeskonservatorium. Er gab aber auch zu bedenken, dass die Entwicklung in den Folgejahren ebenfalls einige prägende Dinge ergeben hätten. Darum sollte der Wert der Zeitschichten ermittelt werden, um den verschiedenen Epochen Rechnung zu tragen.

Es gibt verschiedene Baustellen im Haus Harkotten, die nun nach und nach angepackt werden. Gestartet wird mit dem Außenbereich und der Küche im Keller. Die alten Rohre sollen gebündelt, umgelegt und ausgetauscht werden. „Wir hatten verschiedene Rohrschäden. Es wird nun einen Kanal geben, durch den alles läuft“, erklärt Myriam Freifrau von Korff. Dazu soll an der Rückfront ein Graben ausgehoben werden, durch den dann die Rohre verlegt werden.

Ohnehin wird es noch in diesem Jahr einige Erdarbeiten geben, denn der Sockelbereich muss saniert werden, um Schäden am Putz zu beheben. „Die Feuchtigkeit dringt ein und hat im Kellerbereich schon für erhebliche Schäden gesorgt“, berichtet Freifrau von Korff. Hier ist also dringender Handlungsbedarf, so dass nun Angebote von regionalen Firmen eingeholt werden. „Alles, was wir regional vergeben können, wird auch an die heimischen Firmen vergeben. Das ist uns wichtig“, sagt die Hausherrin.

Im Innenbereich konzentrieren sich die Arbeiten zunächst auf die Küche im Keller, wobei hier exakt die Vorgaben der Denkmalbehörde einzuhalten sind. „Aber wir müssen auf der anderen Seite auch die heutigen Hygienevorschriften beachten“, weiß Myriam Freifrau von Korff. Denn schließlich soll die Küche ja wieder reaktiviert und auch für Kochkurse genutzt werden.

Des Weiteren soll eine Zwischenwand im Keller entfernt werden, die irgendwann dort nachträglich eingebaut worden ist. Dabei sollen die historischen Türen und Fenster aus dieser Wand ausgebaut und gesichert werden. „Wenn die Wand weg ist, wird der Küchenraum wieder deutlich größer. Er hat dann wieder so viel Platz wie im Original“, blickt Freifrau von Korff optimistisch nach vorne. Im Zuge der Maßnahmen sollen dann auch die Elektroleitungen nach Möglichkeit auch in den Außenbereich verlagert werden.

Langfristig werden natürlich auch die anderen „Baustellen“ angegangen. Im Landschaftszimmer wird bereits in Abstimmung mit der Denkmalbehörde mit den Reinigungsarbeiten begonnen. Für die weiteren Maßnahmen müssen erst die entsprechenden Fördergelder fließen. „Es ist schwierig, an Fördergelder zu kommen. Das geht nur mit Experten“, weiß die Hausherrin, die froh ist, dass der Förderverein hier hervorragende Arbeit leistet. Die Gelder sind entsprechend zweckgebunden und dürfen nur für den Erhalt des Hauses eingesetzt werden – keineswegs für goldene Armaturen.

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