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Weitere Kita in Sendenhorst zertifiziert

Faire Schoki ist „die leckerste überhaupt“

Sendenhorst

Seit 2021 ist Sendenhorst „Fairtrade-Town“. Und andere Akteure in der Stadt wollen diesem Beispiel folgen. Nun ist die Kita Stoppelhopser als „Faire Kita“ ausgezeichnet worden.

Von Nicole Evering

Die Kita Stoppelhopser hat das Fairtrade-Zertifikat erhalten. Das freut neben den Kids auch Karin Rost (l., Vorsitzende der Kindergruppe Sendenhorst) sowie Detlef Ommen und Christiane Seitz-Dahlkamp (v.r., Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt), Bürgermeisterin Katrin Reuscher und Kita-Leiter Dieter Lohmann. Foto: Nicole Evering

Ein Gang durch die Sendenhorster Geschäfte hat ein bisschen Licht ins Dunkel gebracht. „Wir haben einige Produkte mit dem Siegel entdeckt, aber manche standen ganz schön versteckt“, sagt Dieter Lohmann, und die Kinder nickend zustimmend. Ja, das Fairtrade-Logo ist manchmal gar nicht so einfach zu finden. Dabei gibt es faire Bananen, Kaffee, Milch und Müsli – und natürlich Schokolade. „Wir haben festgestellt: Das ist die leckerste überhaupt“, erinnert Lohmann schmunzelnd an die eine oder andere Probieraktion.

In der Sendenhorster Kita Stoppelhopser setzt man sich schon länger mit dem Fairtrade-Gedanken auseinander. Schließlich ist man Teil einer Fairtrade-Town. Seit Donnerstag ziert eben jenes Logo auch das Gebäude an der Jahnstraße. Man darf sich nun „Fairtrade-Kita“ nennen. Das gibt allen Beteiligten nicht nur ein gutes Gefühl, sondern zieht auch noch einiges nach sich.

Steuerungsgruppe Fairtrade-Town

Hohen Besuch zum Beispiel. Denn Kita-Leiter Lohmann und Karin Rost, Vorsitzende des Trägervereins Kindergruppe Sendenhorst, hatten am Morgen neben Bürgermeisterin Katrin Reuscher auch zwei Mitglieder der Steuerungsgruppe Fairtrade-Town zu Gast, um ihnen von der Zertifizierung zu berichten. „Prima, dass ihr jetzt auch mitmacht“, wandte sich Detlef Ommen an die Steppkes.

Kita-Leiter Dieter Lohmann mit der Urkunde, die einen schönen Platz im Foyer der Kita Stoppelhopser bekommen soll. Foto: Nicole Evering

Die Bürgermeisterin war nicht mit leeren Händen gekommen. Sie hatte faire Schoki für die kleinen und fairen Kaffee für die großen Menschen in der Einrichtung dabei. Und einen Gutschein. Denn genau wie die Montessori-Kita, die bereits im vergangenen Jahr zertifiziert worden war, bekommt auch der Stoppelhopser einen Obstbaum von der Stadt geschenkt. „Was für einen, das dürft ihr euch selbst aussuchen“, so Katrin Reuscher. „Weil ihr nun ja wisst, dass man auch fair miteinander umgeht, trefft ihr da bestimmt eine demokratische Entscheidung“, ergänzte Christiane Seitz-Dahlkamp, als sogleich Äpfel gegen Birnen ausgespielt werden sollten. Gepflanzt wird zu einem späteren Zeitpunkt, wenn das Außengelände nach den aktuellen Umbauarbeiten fertig gestaltet ist und das Wetter es zulässt.

Detlef Ommen, Steuerungsgruppe Fairtrade-Town

Was Arbeit unter unfairen Bedingungen eigentlich bedeutet, haben die Kinder anhand eines Beispiels gelernt. Ein Junge aus Brasilien musste seiner Familie jeden Tag beim Orangenpflücken helfen. Dafür bekam er kaum Geld, musste schwere Kisten schleppen und durfte keinen richtigen Beruf erlernen. Wie schwer 30 Kilogramm sein können, merkten die Kinder, als sie versuchten, solch schwere Sandsäcke übers Kita-Gelände zu tragen. Und das Pflücken der Orangen haben sie mit hoch in den Bäumen aufgehängten Papierfrüchten nachgestellt. Kein schönes Leben für den brasilianischen Jungen. „Den Kindern ist ganz wichtig, dass bei fair gehandelten Produkten keine Kinderarbeit erlaubt ist“, betonte Dieter Lohmann noch.

Auf dem Zertifikat, das bis 2026 gültig ist, will sich die Kita aber keinesfalls ausruhen. In einem ersten Schritt werden für die Einrichtung nur noch fairer Kaffee und faire Bananen eingekauft. Weitere Produkte und auch Spielzeug sollen folgen. Zudem plant die Kita, das Projekt in jedem Jahr besonders mit den angehenden Schulkindern zu vertiefen. Und Kooperationsprojekte mit der Montessori-Kita sind ebenfalls angedacht.

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