Hospitantin aus Paraguay
Sendenhorst als Tor zur Welt
Sendenhorst
Eine solche Mitarbeiterin hat die Klinik für Kinder- und Jugendrheumatologie auch nicht jeden Tag. Die junge Ärztin Najat Ali Hijazi Roman aus Paraguay hat in Sendenhorst ihren medizinischen Horizont erweitert und wertvolles Wissen für die Arbeit in der Heimat mitgenommen.
Das St.-Josef-Stift ist im Bereich der Kinder- und Jugendrheumatologie auch international bekannt. Das war auch der Grund für Najat Ali Hijazi Roman aus Paraguay, ihren medizinischen Horizont in der Klinik für Kinder- und Jugendrheumatologie in Sendenhorst zu erweitern.
Als die junge Ärztin, die aktuell einen Abschluss im Bereich der Kindermedizin anstrebt, im März des vergangenen Jahres in verschiedenen Zoom-Meetings mit den Sendenhorster Ärztinnen und Ärzten in Kontakt trat, war schnell der Gedanke geboren, sich im St.-Josef-Stift fortzubilden.
Ermöglicht wurde dies durch die Zusammenarbeit der Sendenhorster Fachklinik mit der Europäischen Gesellschaft für pädiatrische Rheumatologie (PReS), heißt es im Bericht das Sendenhorster Krankenhauses. Über diese Gesellschaft bestehen auch Patenschaften mit Kliniken in Indien und Paraguay. „Die Initiative passt gut zum St.-Josef-Stift, denn auch sie vertritt unsere christlichen Werte“, erläutert Privatdozent Dr. Daniel Windschall, Chefarzt der Sendenhorster Klinik für Kinder- und Jugendrheumatologie. Ziel sei es, weltweit Kindern und Jugendlichen mit rheumatischen Erkrankungen durch einen internationalen Austausch besser zu helfen.
Tiefer Einblick in die Arbeit
Dr. Daniel Windschall und sein Team gaben der Hospitantin einen Einblick in die medizinische Arbeit der Kinder- und Jugendrheumatologie. „Ob im Bereich Ultraschall, Injektion oder Medikation: Ich habe hier viel lernen dürfen“, resümiert die 28-Jährige aus der paraguayischen Hauptstadt Asunción ihren zweimonatigen Aufenthalt. „Auch die Mediziner und Medizinerinnen in Sendenhorst profitieren von dem Austausch“, sagt Windschall. „Denn die Hospitanten stellen uns auch Krankheitsbilder aus ihrer Heimat vor, die wir gemeinsam betrachten.“ In diesem Jahr wird der Chefarzt selbst für einen Ultraschallkursus nach Paraguay reisen, um sein Wissen dort zu teilen.
Kinderrheuma als große Herausforderung
Fachlich und medizinisch verfüge das Sendenhorster Krankenhaus über das beste Wissen und die Ausstattung für die Behandlung von rheumatischen Erkrankungen. Doch wie kann man Kinder und Jugendliche in Ländern behandeln, in denen diese Voraussetzungen nicht gegeben sind? Eine Herausforderung, der sich Daniel Windschall mit seinem Team stellt: „Für uns ist es sehr spannend, in Videokonferenzen mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Krankenhäusern eine Lösung zu finden, wenn zum Beispiel ein bestimmtes Medikament dort nicht zur Verfügung steht. Da gilt es, Alternativen zu finden.“
„Für die Hospitanten hier im Krankenhaus bieten sich gute Weiterbildungsmöglichkeiten“, erklärt Windschall. Der fachliche Austausch sei essenziell und für beide Seiten interessant. So konnte Najat Ali Hijazi Roman während ihres Aufenthalts nicht nur in Sendenhorst lernen, sondern auch an internationalen Kongressen in Prag (European Paediatric Rheumatology Congress) und Düsseldorf (Deutscher Kinder- und Jugendmedizin-Kongress) teilnehmen.
Neue Erkenntnisse für die Arbeit in der Heimat
Doch auch im Stift sei der Einblick in die interdisziplinäre Arbeit für die Hospitanten spannend. Windschall: „Ergo-, Physio- oder Reittherapie sind beispielsweise zusätzliche und wichtige Behandlungsmöglichkeiten, die hier durchgeführt werden. Für unsere Kolleginnen und Kollegen bietet das neue Ansätze für zusätzliche Therapieformen im eigenen Land.“
Für Najat Ali Hijazi Roman wird der Aufenthalt sowohl medizinisch als auch persönlich in guter Erinnerung bleiben: „Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich sammeln durfte, und für die einmalige Chance, in diesem tollen Team gearbeitet zu haben. Ich nehme viele Eindrücke mit nach Paraguay.“ Der Kontakt zur jungen Ärztin, die in Paraguay im Instituto de Prevision Social (IPS) arbeitet, soll weiter bestehen bleiben. Für die Zukunft seien darüber hinaus noch weitere Hospitationen beispielsweise mit Ärztinnen und Ärzten aus Indien geplant.
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