Bürgerstiftung unterstützt Leseförderung
Viel Raum für eigene Bilder
Sendenhorst.
Dass Lesen eine Kernkompetenz ist, ist kein Geheimnis. Die Bürgerstiftung Sendenhorst-Albersloh nahm dies zum Anlass, um die Schulen im Stadtgebiet mit neuem und vor allem spannenden Lesestoff zu versorgen.
Dass Lesen nicht nur in spannende Welten entführen und dem Vergnügen dienen kann, ist kein Geheimnis. Im nationalen Bildungsbericht heißt es: „Lesekompetenz entscheidet maßgeblich über Zukunftschancen.“ Wohl auch deshalb hat diese Kernkompetenz an den Schulen der Stadt Sendenhorst einen hohen Stellenwert. Da kommt die Finanzierung neuer Bücher durch die „Bürgerstiftung Sendenhorst Albersloh“ natürlich nicht nur bei den Schülern gut an.
Im hellen Leseraum der Kardinal-von-Galen-Schule haben sich Christel Hille, Kirstin Krause, Ulla Gebauer (Montessori-Gesamtschule) und Tanja Witte (Realschule St. Martin) mit Ulrich Habla und Karin Rost getroffen. Letztgenannte gehören zum Vorstandsteam der Bürgerstiftung und übergeben Kisten an die Pädagoginnen, die bis unter den Deckel mit neuen Büchern gefüllt sind. „Die entsprechen den Wunschlisten der Schulen“, meint Karin Rost sowohl Bilderbücher als auch Romane und Sachbücher, die altersentsprechende Interessen abdecken sollen. „Aktualität und ein breites Spektrum – für alle soll etwas dabei sein“, nennt Kirstin Krause den Anspruch an die Bücher, die an der Grundschule insbesondere in den großen Pausen gelesen würden. „Der Anklang ist erfreulich groß – 40 Kinder sind immer hier“, schätzt sie eine Zahl, die Regeln erforderlich machten: „Nicht essen, nicht quatschen – Ruhe ist angesagt.“
„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung“, spricht Christel Hille auch für ihre Kolleginnen der anderen Schulen. „Lesekompetenz ist nicht überall gegeben“, sieht die Schulleiterin Förderbedarf, denn Lesen sei fürs Lernen unerlässlich. „Auch für Mathe muss man lesen können“, wissen die Pädagoginnen. Außerdem steigere es die Konzentrationsfähigkeit. „Ein Buch kann man nicht einfach wegklicken“, nennen die Frauen klare Vorteile gegenüber der intensiven Smartphone-Nutzung, die nachweislich zur Verringerung der Aufmerksamkeitsspanne führe. „Wenn die Jungen und Mädchen sich in ein Buch vertiefen, sind sie wie weggebeamt“, freut sich Kirstin Krause, dass die mit Wörtern und Bildern bedruckten Seiten – Handy hin, Handy her – nach wie vor eine große Faszination auslösen könnten. „Und ein Buch lässt viel mehr Raum für eigene Bilder“, nennt Krause weitere Vorteile und hat beobachtet: „Einige Kinder verschwinden regelrecht in ihren Büchern.“
Christel Hille
Insgesamt vier Bücherkisten à rund 300 Euro hat die Bürgerstiftung finanziert. Eine davon wird auf den Weg zur Ludgerus-Schule in Albersloh gebracht. „Lesen wird die Kulturtechnik der Zukunft bleiben“, glaubt Heinz Wenker von der Bürgerstiftung und überreicht die Bücher Annette Stüer. „Wir bieten unseren Kindern Lesezeiten“, nennt die Schulleiterin ein Konzept, mit dem man das Interesse am Lesen fördern wolle. „Derzeit werden die Bücher direkt in den Klassen zur Verfügung gestellt“, so Stüer, die bedauert, dass man sich aufgrund von Platzmangel schon vor vielen Jahren vom Leseraum habe verabschieden müssen. „Die Kolleginnen haben aber für jeden Jahrgang passende Bücher parat“, ist die Schulleiterin froh. Auch über neues „Lesefutter“, das von den Kindern wohl mit Appetit verschlungen werden dürfte. Denn mit ihren Kolleginnen der Schulen des Nachbarortes Sendenhorst ist sie sicher: „Lesen macht vielen Kindern Spaß“ und als Lehrerin fügt sie noch eine einfache Formel an: „Lesen lernt man durch lesen.“
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