SPD fordert städtische(n) Inklusionsbeauftrage(n)
„Weiterer Schritt in die richtige Richtung“
Sendenhorst/Drensteinfurt
In manchen Nachbarstädten gibt es bereits seit längerem entsprechende Posten. In Sendenhorst könnte man dem nun folgen. Auf Antrag der SPD-Fraktion soll die Schaffung des Postens eines Inklusionsbeauftragten geprüft werden.
Inklusion, so hatte es der Drensteinfurter Bürgermeister Carsten Grawunder vor wenigen Tagen beim großen Aktionstag in der Nachbarstadt gesagt, ist erst dann tatsächlich kein Thema mehr, wenn nicht mehr darüber gesprochen wird. Damit das nicht erst in ferner Zukunft so sein wird, hat man sich in Drensteinfurt organisatorisch schon vor etlichen Jahren auf den Weg gemacht – anfangs ehrenamtlich, und mittlerweile sogar mit einer hauptamtlichen städtischen Inklusionsbeauftragten. In Sendenhorst möchte die SPD diesem Weg nun folgen. In einem Antrag in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses forderte Fraktionsvorsitzende Christiane Seitz-Dahlkamp die Einrichtung des Amtes einer oder eines Inklusionsbeauftragten – und zwar auf ehrenamtlicher Basis.
„Während sich in Sendenhorst aus einem Antrag der SPD für mehr Barrierefreiheit von 2009 der ,Arbeitskreis barrierefrei‘ entwickelt hat, sind in anderen Kommunen verschiedene Wege zur Erreichung des Ziels ,Inklusion‘ eingeschlagen worden. Aus Sicht der SPD ist die Frage zu stellen, ob die vor Ort verankerten Verfahren ausreichend sind, ob alle Möglichkeiten ausgeschöpft und alle Schwachstellen beseitigt sind“, schildert Seitz-Dahlkamp auch mit Verweis darauf, dass das Thema seit einigen Wochen durchaus verstärkt öffentlich diskutiert werde – und vor allem Betroffene nach wie vor über deutliche Defizite klagten.
„Die in den Haushaltsplan eingestellten Mittel für Inklusionsprojekte im laufenden Jahr und die in den Haushaltsplanberatungen ausgesprochene Absicht der Verwaltung, den Inklusionsgedanken zukünftig stärker in den Fokus zu nehmen, sind aus Sicht der SPD zwar ein weiterer Schritt in die richtige Richtung“, erklärt die Fraktionsvorsitzende. „Deutlich wurde aber in den Gesprächen, dass noch mehr Sensibilisierung für die Vielfalt der Handicaps notwendig ist und die vorhandenen Unterstützungsangebote vernetzt, neue Angebote im Kontakt mit Betroffenen entwickelt und vor Ort verankert werden müssen.“ Um die dafür notwendige Kontinuität zu schaffen, sei aus Sicht der SPD eine unabhängige Ansprechperson nötig, deren Aufgaben und Rechte in einer städtischen Satzung fixiert werden. Und das in Form einer oder eines ehrenamtlichen Inklusionsbeauftragten nach dem Vorbild der Stadt Ennigerloh.
Stadt will Einrichtung prüfen
Eine Idee, die sowohl bei den übrigen Fraktionen als auch bei der Stadt grundsätzlichen Anklang fand. Allerdings bat sich die Verwaltung noch ein wenig Zeit aus, um die Angelegenheit zu prüfen und um weitere Details zu klären. Dazu möchte man für die nächste Sitzung des Fachausschusses am 15. August die hauptamtliche Drensteinfurter Inklusionsbeauftragte Silke Russow einladen, damit diese der Politik einen Einblick in das recht weitreichende Aufgabenprofil geben kann.
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