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Brigitta Brand hat „Bucheum“ gegründet

6000 Kinderbücher rollen durchs Land

Telgte

Ein rollendes Märchen- und Kinderbuchmuseum ist die Idee von Brigitta Brand aus Telgte. Die gelernten Buchhändlerin lässt ihren Traum jetzt Wirklichkeit werden. Unterstützt wird sie dabei unter anderem vom NRW-Familienministerium.

Andreas Große-Hüttmann

Brigitta Brand und ihre Tochter Charlotta vor dem rollenden Märchen- und Kinderbuchmuseum. Foto: Große Hüttmann

„Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, nutzt Brigitta Brand ein bekanntes Zitat als Leitgedanken für die Eröffnung ihres „Bucheums“. Am Samstag, 13. April, um 11 Uhr soll „ihr Baby“, das rollende Märchen- und Kinderbuch-Museum, das „Licht der Welt erblicken“.

„Die Idee wurde vor langer Zeit geboren, wurde weiter fantasiert, mehrfach wieder verworfen und flammte dennoch immer wieder auf“, sagt die gelernten Buchhändlerin, die seit einiger Zeit in Telgte lebt. Denn vor allem Kinderbücher sind ihre Leidenschaft. Rund 6000 – genau gezählt hat sie die Werke nicht – schlummern in ihrer Wohnung in Regalen und Kisten.

Die Idee von Brigitta Brand ist es, in Zeiten von Playstation und Nintendo das Kinderbuch wieder stärker in den Blick zu nehmen. Dabei geht es ihr nicht allein um das Vorlesen, sondern um ein Erleben mit allen Sinnen. Märchen- und Sprachspiele gehören genauso zum Konzept wie die Einbindung der plattdeutschen Sprache, diesen Part wird die Telgterin Ulla Voß übernehmen. Stehgreif-Theater, Bilderbuchkino und kreatives Gestalten zu den Geschichten sind weitere Punkte. Für den Bereich Puppenspiel ist Ursula Kucharzewski zuständig.

Telgte ist der Ausgangsort für das rollende Märchen- und Kinderbuchmuseum. Das Konzept sieht vor, dass Brigitta Brand jeweils zu einem bestimmten Thema arbeitet und entsprechende Kinderbücher und andere Materialien zusammensucht. Vorerst dient ihr Kombi als rollendes Museum, mittelfristig ist aber die Anschaffung eines Anhängers geplant, um zumindest einen Teil der umfangreichen Literatur mit auf die Reisen nehmen zu können.

Zehn Termine hat Brigitta Brand, deren Idee vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW gefördert wird, bereits im Kalender stehen. Um Gespenster wird es etwa am 12. Mai auf der Burg Vischering in Lüdinghausen gehen. Unbekannte Märchen der Brüder Grimm stehen wiederum am 7. Juli in Warendorf auf dem Plan, und „Brot gibt es nicht nur bei Frau Holle“ ist das Motto einer weiteren Veranstaltung am 25. August in Everswinkel im dortigen Mitmachmuseum. Zudem will Brigitta Brand Kontakte zu Schulen und anderen Einrichtungen knüpfen und entsprechende Programme anbieten.

Für die gelernte Buchhändlerin ist das rollende Museum aber erst der Anfang ihres Traums. „Langfristig möchte ich in Telgte zudem ein festes Museum rund um Kinder- und Märchenbücher etablieren“, sagt sie. Denn nichts sei mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen sei.

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