93-Jährige in ihrem Haus getötet
"Wir sind betroffen und entsetzt": Nachbarn nach Gewalttat unter Schock
Telgte
Nicht nur die Nachbarn, auch Bürgermeister Wolfgang Pieper und viele andere sind geschockt: Eine 93-jährige Telgterin ist am Donnerstag Opfer einer Gewalttat geworden.
Lediglich das Flatterband mit der Aufschrift „Polizei“ zeugt nach außen hin von der Tat am Achtermannweg. Dort wurde eine 93-jährige Telgterin Opfer eines Gewaltverbrechens. Die allein lebende Witwe wurde nach Informationen unserer Redaktion am Donnerstagabend von einer Nachbarin und einer Mitarbeiterin eines Pflegedienstes blutüberströmt auf den oberen Stufen der Kellertreppe ihres Hauses aufgefunden.
Das Opfer weist nach Angaben der Mordkommission massive Kopfverletzungen auf, das habe eine Obduktion ergeben. Zudem sei das Haus augenscheinlich durchsucht worden.
Nachbarn geschockt
Die grausame Tat bedeutet einen tiefen Schock für die Nachbarn in der kleinen Stichstraße zwischen Brefeldweg und Fürstendiek. „Ich kann es immer noch nicht glauben“, sagt eine Nachbarin, die von ihren Fenstern einen direkten Blick auf das Siedlungshäuschen hat. Regelmäßig habe sie die noch recht rüstige Seniorin mit ihrem Rollator auf der Straße gesehen, das eine oder andere Mal auch mit ihr gesprochen. Nachdem die Seniorin vor einigen Jahren in ihrer Wohnung gestürzt und sich dabei nach Aussagen der Nachbarn ein Bein gebrochen habe, sei morgens und abends der Pflegedienst gekommen.
Massive Verletzungen
Als die 93-Jährige am Donnerstagabend nach dem Klingeln einer Mitarbeiterin nicht aufmachte, habe eine Nachbarin, die einen Ersatzschlüssel hat, aufgeschlossen. Und die beiden machten dann laut Aussagen der Anlieger gemeinsam die schreckliche Entdeckung. Bereits nach kurzer Zeit schöpfte die Polizei wohl Verdacht, dass die massiven Verletzungen nicht von einem Sturz herrühren, denn nach Angaben der Anlieger seien bereits wenig später die ersten Ermittler vor Ort gewesen. Die hätten auch die Nachbarn befragt sowie mögliche weitere Zeugen. Diese Befragungen sowie erste Untersuchungen hätten bislang aber keinen Tatverdacht ergeben, schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung.
Bürgermeister Wolfgang Pieper
Die Ermittlungen übernommen hat eine Mordkommission unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Thomas Masthoff. „Die Ergebnisse der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Polizei Münster bleiben zunächst abzuwarten. Wir sind betroffen und entsetzt über diese brutale Gewalttat“, sagte Bürgermeister Wolfgang Pieper gegenüber der Redaktion am Freitag in einer ersten Stellungnahme.
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