Gert Salzmann gibt endgültig Museum auf
„Alte Goldschmiede“ ist Geschichte
Telgte
Ein letztes Mal hat Gert Salzmann ein Fenster an seinem ehemaligen Goldschmiedemuseum gestaltet. In ein paar Woche ist endgültig Schluss.
Im September 2005 hat Gert Salzmann seine kleine Werkstatt, die „Alte Goldschmiede“, an der Ritterstraße 7 eröffnet. Viele Besucher haben seither das winzig kleine Museum besucht. Nach nun 18 Jahren möchte er den Raum aus verschiedenen Gründen abgeben.
Gert Salzmann
„Mit 84 Jahren ist es gut gewesen“, berichtet er. „Die letzten Jahre waren allerdings auch nicht die besten.“ Die Corona-Pandemie habe dazu auch einen Beitrag geleistet. „In den engen Räumlichkeiten waren keine Führungen mehr möglich.“
Kunstraub im Grünen Gewölbe
Mit einer letzten Schaufensterdekoration möchte sich Gert Salzmann von seinen treuen Besuchern verabschieden, auch weil sein Alter anfängt, ihm Schwierigkeiten zu bereiten, wie er bekennt. Mit der Gestaltung seines „Schaufensters“ – eigentlich ist es normales Fenster eines Hauses – hat er nach eigenem Bekunden Bezug genommen auf den spektakulären Kunstraub im Grünen Gewölbe in Dresden 2019, bei dem die Täter Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von mehr als 113 Millionen Euro gestohlen hatten. „Der Diebstahl sollte eine Mahnung sein, die Sicherheit in Museen mindestens zu überprüfen“, regt der Telgter an. „Es könnte sein, dass Museen bald wie Bankautomaten einfach gesprengt werden.“
Ein paar Wochen sollen einige Exponate, eines davon hat Salzmann vor längerer Zeit von einem Auszubildenden anfertigen lassen, in dem Fenster ausgestellt werden. Dann ist das Goldschmiedemuseum Vergangenheit. Die Räumlichkeiten werden zur Abstellkammer.
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