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Inzidenz in Telgte ist auf einen Wert von 236,1 gestiegen

Corona-Hotspot Nummer eins

Telgte

51 aktive Coronafälle gibt es derzeit in Telgte. Die Inzidenz liegt nun bei 236,1. Im Kreis Warendorf weist keine Kommune ähnlich hohe Werte auf. Eine bestimmte Quelle ist allerdings nicht auszumachen. Es wird trotz der schlechten Zahlen davon ausgegangen, dass Kirmes und Reitturnier stattfinden können.

Von Stefan Flockert

Auch im vergangenen Jahr fand die Kirmes unter Corona-Bedingungen statt. Foto: Bernd Pohlkamp

Vor etwas mehr als einer Woche lag Telgte bei der Corona-Inzidenz im Kreis Warendorf mit rund 20 noch am unteren Ende der Skala. Inzwischen ist die Emsstadt mit 236,1 Hotspot Nummer eins. 51 aktive Coronafälle meldet das Kreisgesundheitsamt am Montag für die Emsstadt. Auf den Rängen zwei und drei folgen mit großem Abstand Oelde (112,9) und Ahlen (110,5).

Auf der Suche nach Gründen für diesen sprunghaften Anstieg sind auch die Verantwortlichen im Telgter Rathaus. „Wir können aber nicht feststellen, dass es eine oder mehrere Quellen gibt. Es gibt auch keine örtliche Ballung“, erklärte Bürgermeister Wolfgang Pieper. „Es handelt sich um eine diffuse Entwicklung, bei der wir keinen Hinweis darauf haben, wo es herkommt.“ Auffällig sei, so Pieper, der „signifikant höhere Anteil“ an Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Wie berichtet bleibt der Paul-Gerhardt-Kindergarten wegen eines Coronafalles komplett geschlossen. Wegen des offenen Konzeptes hat das Kreisgesundheitsamt alle Kinder und Mitarbeiter in Quarantäne geschickt, weil alle mit der coronainfizierten Person in Kontakt hätten kommen können, so der Hintergrund. „Eltern melden sich bei uns und äußern ihren Unmut darüber“, so Wolfgang Pieper. Aber das Gesundheitsamt sei dazu verpflichtet, weil das RKI seine Empfehlung für die Quarantäne bislang nicht angepasst habe. Bei einem solchen Fall bedeute das weiterhin strikte Quarantäne für alle. „Die vierte Welle kommt mit einer solchen Wucht. Deshalb will das RKI die Zügel auch nicht schleifen lassen“, erläuterte der Bürgermeister. Deshalb müsse im Fall der Paul-Gerhardt-Kita so gehandelt werden, auch wenn das bedauerlich sei.

„Die Situation nimmt an Dramatik zu“, betonte Wolfgang Pieper dann noch einmal. Aber die Bürger hätten es selbst in der Hand gegenzusteuern. „Auch die Geimpften sollten sich regelmäßig testen lassen. Und die Hygieneregeln sind weiter wichtig“, so Pieper, der zudem an die bislang noch nicht Geimpften appellierte, dies möglichst bald zu tun. „Wir müssen zu einer höheren Durchimpfungsquote kommen“, forderte er, wolle man die Pandemie eindämmen.

Trotz der rasant gestiegenen Coronazahlen und der derzeit hohen Inzidenz sind die vom 10. bis zum 14. September im Bereich der Planwiese geplante Kirmes und das gleichzeitig angesetzte Reitturnier zumindest derzeit nicht in Gefahr. Die am Freitag in Kraft getretene Coronaschutzverordnung für das Land Nordrhein-Westfalen lasse derartige Veranstaltungen weiterhin zu. „Aber die Veranstalter gucken natürlich weiter auf die Zahlen und auf die Regelungen“, so der Bürgermeister. „Ich gehe aber davon aus, dass die Kirmes stattfinden kann.“ Natürlich mit Zugangsbegrenzung und Kontrollen unter Einhaltung der 3G-Regeln – geimpft, genesen oder getestet.

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