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Zehn Jahre „Telgter Modell“

Erfolgskonzept und Exportschlager

Telgte

Das „Telgter Modell“ hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Vor zehn Jahren wurde es initiiert.

Stefan Flockert

Magdalena Münstermann

Magdalena Münstermann erinnerte sich noch ganz genau daran, wie ein einschneidendes Erlebnis sie dazu bewogen hat, die enge Kooperation zwischen Telgter Unternehmen und Schulen, heute unter „Telgter Modell“ bekannt, zu initiieren. Die Unternehmerin war im Jahr 2007 zu einer Sitzung nach Münster gefahren, als ein Münsteraner Geschäftsmann die Bemerkung machte: „Haupt- und Realschüler müssen die Klinke zu unserem Personalbüro gar nicht erst in die Hand nehmen. Wir nehmen nur Gymnasiasten.“ Das brachte Magdalena Münstermann ins Grübeln. Schon kurze Zeit später machte sie sich auf den Weg, um Unternehmer und Schulen ins Boot zu holen. Um zu zeigen, dass es auch anders geht. „Die Unternehmen brauchen nicht nur die oberen Köpfe, sondern auch die Basis“, weiß sie damals wie heute. Und die Zusammenarbeit begann zunächst mit Haupt- und Realschule – erst später kamen das MSM-Gymnasium und die Sekundarschule hinzu.

Ein Jahr später wurde das „Telgter Modell“ geboren. Neben Unternehmen und Schulen fortan mit dabei: die Stadt. In der Sitzung des Schüler- und Kulturausschusses blickten Magdalena Münstermann und Wirtschaftsförderer Andreas Bäumer auf eine zehnjährige Erfolgsgeschichte zurück.

Bäumer berichtete, dass die Idee viele Auszeichnungen bekommen habe und ein „Exportschlager“ sei. Heute, in Zeiten des Fachkräftemangels, sei eine derartige Kooperation wichtiger denn je. Allerdings sei das Ganze kein Selbstläufer. Es lebe, so der Wirtschaftsförderer, vom Engagement der Ansprechpartner in Schulen und Unternehmen. Schnittstelle dabei sei die Stadt.

„Es ist aber nötig, die Idee immer neu zu kommunizieren, weil sich die Ansprechpartner immer wieder ändern“, so Bäumer. Und er weiß auch, dass die Teilnahme an dem Projekt, von dem in all den Jahren unzählige Jugendliche unterschiedlicher Schulformen profitiert haben, an zeitliche Grenzen bei Firmen und Schulen stoßen kann.

Magdalena Münstermann erinnerte daran, dass über 100 Unternehmen mitmachte. Und das lohne sich für beide Seiten. „Die Schüler lernen in der Praxis, wozu sie lernen. Theorie und Praxis werden vernetzt. Die Kinder brauchen Gelegenheiten zu erfahren, worin sie gut sind. Die Ausbilder sind positive Erzieher“, stellte Münstermann fest. Zusammenfassend sagte die Unternehmerin: „Das ‚Telgter Modell´ prägen ein aktives Miteinander, gegenseitige Wertschätzung und Respekt.“

Aus Schulsicht brach der Leiter der auslaufenden Realschule, Wolfgang Matschke, eine Lanze für die Kooperation: „Wir sind beeindruckt von dem Produkt. Danke, danke und nochmals danke“, sagte er an Magdalena Münstermann gewandt.

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