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Fünftägige Spendensammelaktion auf dem Marktplatz

„Es könnte ja uns alle treffen“

Telgte

Sibel Cora und ihre Mitstreiterinnen sammeln fünf Tage lang auf dem Telgter Marktplatz Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien.

Von Stefan Flockert

Sammeln Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei: Kader Simsek Sener (l.), Sibel Cora (4.v.l.) und Nesrin Aktas (5.v.l.) mit ihren Mitstreitern. Extra angereist waren am Mittwoch A. Metin Senocak und Gültan Danyildiz (2.v.l.) von der Türkischen Gemeinde Oberhausen. Foto: Stefan Flockert

„Es geht nicht um ein bestimmtes Land. Es geht immer um die Menschen. Es könnte ja uns alle treffen“, sagte Sibel Cora, die eine Spendensammelaktion zu Gunsten der Erdbebenopfer in der Türkei initiiert hat.

4500 Euro in drei Tagen

Gemeinsam mit Kader Simsek Sener, Nesrin Aktas und weiteren Unterstützern steht die gebürtige Türkin, die im Alter von zehn Monaten vor 50 Jahren nach Deutschland kam und seit 31 Jahren in Telgte lebt, seit Montag und noch bis Freitag immer von 12 bis 17 Uhr auf dem Marktplatz und sammelt Spenden für die Notleidenden in den Katastrophengebieten. Weiteres Geld kommt aus dem Verkauf von Waffeln, Tee, türkischem Kaffee und Mokka hinzu. Knapp 4500 Euro sind an den ersten drei Tagen dabei schon zusammengekommen.

Für Kindergarten und Gesundheitszentrum

Über die Türkische Gemeinde Oberhausen, einen eingetragenen Verein, der auch Spendenquittungen ausstellen darf, wird das Geld in die Türkei transferiert. Deren Vorsitzender A. Metin Senocak hat auch schon konkrete Pläne, wofür die Spenden aus Telgte verwendet werden sollen. In der Stadt Gaziantep sollen, „weil alles kaputt ist“, der Neubau eines Kindergartens und eines Gesundheitszentrums mitfinanziert werden. Senocak versprach, auch die Telgter Bevölkerung über die Baufortschritte auf dem Laufenden zu halten. „Über den Verein können wir auch besser sehen, wo das Geld hingeht“, erklärte Sibel Cora, die sich riesig freute, dass auch Bürgermeister Wolfgang Pieper an ihrem Stand vorbeischaute und mit den Sammlern und den Spendern ins Gespräch kam.

Zweite Sammlung nach 1999

Für Sibel Cora ist es nicht die erste Aktion dieser Art. Als 1999 die Erde im Marmara-Gebiet – das Epizentrum lag rund 100 Kilometer östlich der Millionenmetropole Istanbul – gebebt hatte, hatte sie sofort „Klamotten und Geld“ gesammelt. Damals war der Verein „Zib – Zusammen ist besser“ ihr Partner, der sich um die Weiterleitung kümmerte.

Bekleidung wird diesmal nicht entgegengenommen, berichtete die Initiatorin. Wohl aber Babynahrung und Hygieneartikel. Diese würden in die Türkei geflogen.

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