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Filmemacher ausgezeichnet

Kamera statt Käseglocke

Telgte

Monatelang hatten die Schüler die Filme produziert. Nun wurde elf Werke und ihre Urheber ausgezeichnet.

Julius Schwerdt

Die Gewinner (gr. Bild): Jonas Surel (2.v.l.), Marie Austrup (3.v.l.) und Carina Bolz (4.v.l.) drehten beim Team von Optik Mindermann. Kleines Bild: Die Sonderpreis-Gewinnerinnen Kaja Ueding (l.) und Jennifer Schwanke (r.) fotografierten im Unternehmen von Magdalena Münstermann (M.). Foto: Schwerdt

Man nehme: Die zehnte Klasse des Telgter Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums, zwei Kunstlehrerinnen, die Telgter Hanse, eine Förderung durch die Sparkasse und das ZDI Oelde sowie eine Prise „Telgter Modell“. Heraus kommen 43 Imagefilme für Telgter Unternehmen, von denen die Besten am Montagabend in der Aula des Gymnasiums ausgezeichnet wurden.

Unter dem Motto „Handarbeit – Bildwerke“ hatten sich die Schüler zunächst im Kunstunterricht mit Filmtheorie beschäftigt. „Unter anderem haben wir uns mit dem frühen Industriefilm der 1930er Jahre beschäftigt“, erklärt Kunstlehrerin Anja Kreysing. Nach der Theorie ging es dann in die Praxis. An einem Tag durften sich die Schüler in den unterschiedlichen Telgter Unternehmen mit der Kamera umsehen. Anschließend ging es mit der Unterstützung zweier professioneller Schnittassistenten an den Filmschnitt.

Die Ergebnisse landeten bei den Lehrerinnen: „Nur elf Filme auszusuchen war sehr schwierig“, erklärte Anja Kreysing, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Angelika Ulrich die Jury bildete. Schließlich einigten sich die beiden anhand festgelegter Bewertungskriterien auf zehn Preisträger und einen Sonderpreis. Letzteren für die beste künstlerische Fotografie im Film erhielten Jennifer Schwanke und Kaja Ueding, die sich in Westbevern bei Münstermann mit der Kamera umgesehen hatten. „Wir fanden das Projekt total faszinierend“, freute sich Kaja Ueding über den Preis. Magdalena Münstermann, Mitinitiatorin des „Telgter Modells“, zeigte sich gar „überwältigt“ von dem künstlerisch anspruchsvollen Streifen.

Lob für alle Filmer gab es auch von anderer Stelle. „Egal ob ihr ausgezeichnet werdet oder nicht: Ihr werdet von diesem Projekt profitieren“, sagte Bürgermeister Wolfgang Pieper. Schulleiter Harald Voß gefiel das Projekt noch aus einem anderen Grund: „Es ist gut, dass ihr manchmal aus der „Käseglocke“ Schule herauskommt und in die Betriebe geht.“

Ganz zum Schluss wurde ein Trio schließlich mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Marie Austrup, Carina Bolz und Jonas Surel hatten nicht nur in den Räumen von Optik Mindermann gedreht, sondern in der Postproduktion auch die Musik selbst komponiert und die Sprachspuren nachvertont. „Wir haben nicht damit gerechnet zu gewinnen“, sagte Marie Austrup stellvertretend für ihre Gruppe.

Seit gestern werden die Gewinnerfilme in Telgter Geschäften gezeigt: Modehaus Böhmer, LesArt, Druck und mehr sowie in der Sparkasse.

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