Steigerung um rund 30 Prozent
Kosten für Gerätehaus explodieren
Westbevern
Das neue Feuerwehrgerätehaus in Westbevern-Dorf wird um rund 30 Prozent teurer als eigentlich geplant.
Das neue Feuerwehrgerätehaus in Westbevern-Dorf wird um rund 30 Prozent teurer als eigentlich veranschlagt. Bislang war mit einem Kostenrahmen von 3,16 Millionen Euro geplant worden. Nach neuen Berechnungen soll der Neubau rund 4,45 Millionen Euro kosten. Das ist ein Plus von 1,29 Millionen Euro.
In der Vorlage für die Sitzung des Ausschusses für Planen, Bauen und Umland, der am morgigen Donnerstag um 17 Uhr im Bürgerhaus zusammenkommt, nennt die Verwaltung eine Vielzahl von Gründen für diese Kostenexplosion.
Ein Faktor ist die allgemeine Preissteigerung im Bausektor, insbesondere bei den Holzpreisen. Ein weiterer Grund sei die schwierige topographische Gründungssituation im Überschwemmungsbereich der Bever. Dadurch sei es erforderlich, große Flächen aufzufüllen, damit die Steigung für die Alarmausfahrt für die Feuerwehrfahrzeuge nicht zu groß wird. Und im Wasserschutzgebiet darf kein günstiger Recyclingschotter verwendet werden.
Teurer macht den Neubau auch die Notwendigkeit einer Lärmschutzwand zur Nachbarbebauung. Mehrkosten für die Türanlage entstehen dadurch, dass die Türen der Alarmumkleiden in Fluchtrichtung öffnen müssen. Hinzu kommen dabei laut Vorlage „die Anforderungen aus dem Barrierefrei-Konzept an schwellenlose Türen im Bereich des Vortragsraumes und der nach außen öffnenden Alarmtüren“.
Für zusätzliche Kosten sorgen auch die geplanten energetischen Standards für ein „Effizienzgebäude 55 EE“ (Erneuerbare Energien). Um diesen Energiestandard zu erreichen, muss eine flächendeckende Lüftung in der gesamten Wache installiert werden. Außerdem soll eine Photovoltaikanlage auf dem Hallendach vorgerüstet werden.
Weitere Anforderungen an ein Feuerwehrgerätehaus sorgen für die Kostensteigerung: die Brandmeldeanlage mit Aufschaltung auf die Leitstelle, die Einbruchmeldeanlage, die Unterspannungsstromversorgung für die Einsatzzentrale, die Entwässerungsrinnen der Fahrzeughalle, die elektronische Schließanlage für das gesamte Gebäude sowie der UV-Schutz der Tore und der Umkleiden.
Und dann ist da noch die Löschwasserversorgung: Diese ist vor Ort nicht ausreichend gewährleistet, so dass eine unterirdische Zisterne angelegt werden muss. Wegen der Lage im Überschwemmungsgebiet der Bever muss der „Tank“ zudem noch „aufschwimmsicher“ hergestellt werden.
Die Verwaltung formuliert in der Vorlage, dass in den weiteren Planungsschritten alle Möglichkeiten zur kostenoptimierten Realisierung ausgelotet und genutzt werden sollen.
Am Montag (30. August) wird um 17 Uhr in einer Informationsveranstaltung in der Feuerwache in Westbevern, Grevener Straße 41, über die Planung informiert. Das Architektenbüro „Schnoklake Betz Dömer Architekten“ wird dort seine Planung vorstellen. Eingeladen sind auch alle Interessierten, die kein persönliches Einladungsschreiben erhalten haben. Bei Einlass muss gemäß der Corona-Schutzverordnung NRW der Nachweis geimpft, genesen oder getestet vorgelegt werden. Im Gerätehaus ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung verpflichtend.
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