Bänkelsängerin Gudrun Gunia im „mittendrin“
Musikalische Zeitreise
Telgte
Der Heimatverein präsentierte einem begeisterten Publikum eine außergewöhnliche Sängerin, die Bänkelsängerin Gudrun Gunia.
„Die Telgter Eiche ziert das Wappen, die edle Telge schön und stolz, um 1200 die Stadtrechte erreichte, diese Stadt aus ganz besonderem Holz, dem Baume ist sie stets verbunden, da auch die Linde Telgte ziert, weil es jeden, der den Ort besuchet, gleich zur Marienlinde führt.“ Diesen historischen Blick in die Geschichte der Stadt Telgte hat die Musikpädagogin Gudrun Gunia geschrieben und in ihr „Telgter Lied“ verwandelt.
Am Dienstagabend präsentierte der Heimatverein im Restaurant „mittendrin“ einem begeisterten Publikum eine außergewöhnliche Sängerin, die als Bänkelsängerin nicht nur dieses sagenhafte Telgter Lied mit kraftvoller Stimme sang und auf ihrer Gitarre begleitete, sondern noch viel mehr sagenhafte Lieder aus dem Münsterland vortrug.
Im 18. und 19. Jahrhundert populär
Gudrun Gunia setzt eine Tradition fort, die besonders im 18. und 19. Jahrhundert populär war. „Bänkelsänger“, erzählte sie ihrem Publikum, „waren eine wichtige Informationsquelle für die Bevölkerung, weil sie aktuelle Ereignisse, Geschichten und moralische Lehren in Form von Liedern und Balladen verbreiteten.“
Gudrun Gunia erzählte ihre Geschichten in einer einfachen und eingängigen Sprache. Ihr gelang es, das Publikum mit ihrer Darbietung zu fesseln. Durch ihre Lieder konnte sie die Zuhörerinnen und Zuhörer unterhalten, informieren und auch zum Nachdenken anregen.
Eingängige Melodien
Zunächst berichtete Gudrun Gunia zur Orientierung Inhaltliches, bevor sie zum Gesang überging. Ihre Lieder waren eine gelungene Mischung aus eingängigen Melodien, Refrains, die auch zum Mitsingen ermunterten, und Rhythmen, die das Publikum mitriss. Gudrun Gunia zitierte auch die Münsteraner Bänkelsänger „Flör & Kösters“, die um 1830 mit Geige und Cello unterwegs waren und die Menschen erfreuten: „Wo der Stall ist voller Heu − da ist die Kuh nicht mager. Wer ne schöne Schwester hat − bekommt auch bald nen Schwager.“ Jetzt ergriff sie die Gitarre und sang ihr Lied über diese beiden Bänkelsänger.
Die Musiklehrerin Gudrun Gunia ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie auch heute noch alte Traditionen − wie die Verbindung von Musik und Geschichtenerzählungen − die Menschen fasziniert und erfreut.
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