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Freundeskreis Panzerbataillon 194

Patenschaft mit Mehrwert

Telgte

Mit einem festlichen Treffen in Telgte löste sich der Kameraden- und Freundeskreises des ehemaligen Panzerbataillons 194 nach 25 Jahren auf.

A. Große Hüttmann

Der Vadruper Fanfarenzug sorgte mit schmissigen Melodien für den passenden musikalischen Rahmen der Feier im Bürgerhaus. Bürgermeister Wolfgang Pieper überreicht Brigadegeneral a.D. Wolf-Dieter Skodowski als Erinnerung an die Patenschaft mit Telgte eine handsignierte Ausgabe des Günter-Grass-Buches, das die Emsstadt berühmt gemacht hat. Foto: Große Hüttmann

Freude und Wehmut lagen eng beieinander. Denn zum einen diente am Dienstagabend das Treffen des Kameraden- und Freundeskreises des ehemaligen Panzerbataillons 194 dazu, die Kontakte untereinander sowie mit vielen Vertretern der Stadt Telgte, die die Panzersoldaten im Laufe der Jahrzehnte begleitet hatten, zu pflegen. Zugleich kam aber auch Abschiedsschmerz auf, denn nach genau 25 Jahren löste sich der Freundeskreis auf. Das Bataillon selber, jahrelang mit der Stadt Telgte als sogenanntes Patenbataillon freundschaftlich verbunden, war bereits zum 30. September 1992 im Rahmen einer Bundeswehrreform aufgelöst worden.

„Telgte war eine Zeit lang eine Garnisonsstadt“, erinnert Bürgermeister Wolfgang Pieper daran, dass ein Teil der Lützow-Kaserne und des Übungsgeländes, das die Soldaten nutzten, auf dem Gebiet der Emsstadt liege. „Mit der heutigen Auflösung des Freundeskreises geht endgültig ein Zeitabschnitt zu Ende, der die bundesrepublikanische eng mit der Telgter Geschichte verknüpft hat“, sagte Pieper. Er betonte, dass trotz der Entscheidung des Freundeskreises die Erinnerung an das Patenbataillon über die Stadtgeschichte auch in Zukunft eng mit Telgte verbunden sei. „Die Soldaten gehören und gehörten zu Telgte“, betonte er.

Dass sich die Patenschaft nicht nur auf offizielle Empfänge, Treffen mit Vereinen, etwa dem Vadruper Schützenverein und den Telgter Bürgerschützen, und andere Termine beschränkte, das wurde am Dienstagabend mehrfach deutlich.

Im Winter 1963 etwa – große Schneemassen fielen vom Himmel und die Stadt kam mit Bordmitteln nicht gegen die weiße Pracht an – sorgten Räumpanzer des Bataillons dafür, dass wichtige Verbindungsstraßen, unter anderem die Zuwegung zum Krankenhaus Maria Frieden, geräumt wurden.

Ebenfalls ein Meilenstein in der Patenschaft war die Erneuerung der Holzbrücke bei Haus Langen. Als diese in den 60er Jahren so marode war, dass ein Abriss im Raum stand, wurde kurzerhand eine Übung initiiert. Pioniere der Bundeswehr setzten zusammen mit Panzersoldaten das Bauwerk wieder instand.

Festredner auf Seiten der ehemaligen Kommandeure des Panzerbataillons war Brigadegeneral a.D. Wolf-Dieter Skodowski. Der erinnerte daran, dass angesichts der Auflösung des Freundeskreises Wehmut verständlich sei. Aber er sagte mit Blick auf das, was Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere im Laufe der Jahre erreicht hätten: „Wir können mit Stolz zurückblicken, haben die Generationen vor uns und wir doch ungeheuer viel erreicht – häufig mit großer Anstrengung, enormen Schweiß aber auch beeindruckendem Erfolg“, betonte er.

Als Zeichen der Verbundenheit mit Telgte überreichte Bürgermeister Wolfgang Pieper dem General eine handsignierte Günter-Grass-Ausgabe des Treffens in Telgte.

Für die musikalische Untermalung der Feier, die federführend Gero Schmidt und Karl-Heinz Greiwe vorbereitet hatten, sorgte der Vadruper Fanfarenzug. Aktuelle und ehemalige Ratsmitglieder, Ex-Stadtdirektor Hubert Rammes sowie die Alt-Bürgermeister Ulrich Roe­ingh und Klaus Beck nahmen an der Feierstunde teil. Letzterer übrigens in Doppelfunktion, denn einige Jahre war Beck auch Kommandeur des Panzerbataillons.

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