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Hörstunde mit dem Vocal-Ensemble „The Circle“

Von heiter-fröhlich bis meditativ

Telgte

Die Hörstunde mit dem Vocal-Ensemble „The Circle“ war ein voller Erfolg. Es war die letzte Veranstaltung dieser Art in der Kornbrennerei.

Die Mitglieder von „The Circle“ schafften es nicht nur ihr Publikum in den Bann zu ziehen, sondern auch zum Mitsingen zu bewegen. Foto: privat

„Anfangs war ich sehr skeptisch“, meinte ein Gast beim Verlassen der jüngsten Hörstunde. „Unter Circle Singing konnte ich mir zunächst rein gar nichts vorstellen. Doch jetzt gehe ich völlig geflasht nach Hause!“ So erging es in der Kornbrennerei wohl vielen Zuhörern, die den ungewohnten Gesangskünsten des Vocal-Ensembles „The Circle“ gelauscht hatten. „Dabei musste man alles vergessen, was man normalerweise mit Singen in Verbindung brachte“, schreiben die Veranstalter.

Die drei Frauen und zwei Männer des Chors um Eduard Burda spielten mit den unterschiedlichsten Facetten des Circle- und Impro-Singing. Statt des gewohnten, aus Strophen bestehenden Liedformats kommen bei dieser speziellen Form des Chorgesangs ganz andere Gesangselemente zum Tragen.

So gibt zum Beispiel der Chorleiter ein aus Fantasieworten und -lauten geformte Harmonie vor, die dann von den anderen Sängern und Sängerinnen aufgenommen, begleitet oder mit eigenen Solis „übersungen“ wird. Solche Gesangsmuster, erklärte Burda, nennt man auch Pattern.

Mit Stilmitteln wie „Call and Response“ (Frage und Antwort) oder mit gesungenen Tonassoziationen zu vom Publikum genannten Begriffen erinnerte das Ergebnis entfernt an A-cappella-Gesang. Jedes der Chormitglieder nutzte dabei ganz eigene Gesangscharaktere, die mal jazzig klangen, mal an gregorianischen Gesang erinnerten.

Mit welcher Begeisterung die Protagonisten bei der Sache waren, erkannte man schon daran, dass sie bereits singend die Kornbrennerei betraten. „Wir haben uns schon bei der gemeinsamen Anfahrt warmgesungen“, erklärten die zum Teil aus Münster angereisten Musiker.

Die Mitglieder von „The Circle“ schafften es nicht nur, ihr Publikum in den Bann zu ziehen, sondern auch zum Mitsingen zu bewegen, so dass irgendwann die komplette Zuhörerschaft inklusive der Gesangsmuffel beteiligt war. Vor der Pause und an pointierten Stellen im zweiten Teil des Abends setzte Norbert Ammermann aus Osnabrück mit seinem sphärischen Sitarspiel eine ganz besondere Note und ergänzte damit die besondere Atmosphäre in der „Kornbrenne“.

Neben Improvisationen spielte er auch Passagen des indischen Komponisten und Musikers Ravi Shankar. Premiere hatte dabei ein Zusammenspiel zwischen Ammermann und dem Chor, das wie alle Stücke dieses Abends spontan und improvisiert erfolgte. So entstand ein steter Wechsel zwischen meditativen und heiter-fröhlichen Stimmungen.

Wie die Organisatoren der Hörstunde, Marion und Arnold Illhardt, aktuell bekanntgaben, war dies die letzte Hörstunde in der Kornbrennerei. Aus unterschiedlichen Gründen verlassen sie mit ihrem monatlichen Kulturangebot die „Brenne“. Das Ehepaar ist aktuell auf der Suche nach geeignetem Ersatz, denn bis Mai steht bereits ein spannendes Programm für die nächsten Hörstunden.

„Gerne würden wir auf Leerstand zurückgreifen, um unserem Grundsatz 'freier Eintritt und Unabhängigkeit in der Programmgestaltung' treu zu bleiben“, so Arnold Illhardt. Vorschläge werden gerne unter der E-Mail-Adresse arnion@gmx.de entgegengenommen.

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