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Vorwürfe lauten Notrufmissbrauch und Beamtenbeleidigung

Angeklagter musste vorgeführt werden

Warendorf

Vor dem Amtsgericht musste sich am Dienstag ein 35-jähriger Warendorfer verantworten. Ihm wird vorgeworfen, im April 2022 den Notruf missbraucht und Poizisten beleidigt zu haben.

Von Christopher Irmler

Ein 35-jähriger Warendorfer muss sich vor dem Amtsgericht verantworten. Foto: dpa

So sei er laut Anklage im Juni 2022 fluchend mit dem Fahrrad vor der Polizeiwache am Bahnhof hergefahren. Dabei soll er für Passanten laut hörbar unter anderem „Dreckspolizei“ und „rechtes Gesindel“ gerufen haben. Zunächst warteten das Gericht und die als Zeugen geladenen Polizeibeamten vergeblich auf den Mann. Kurzerhand ließ die Richterin den Angeklagten vorführen.

Der Angeklagte hinterließ einen diffusen Eindruck. Zunächst zweifelte er den Strafantrag an: Ihm fehle im offiziellen Schriftverkehr ein Stempel. Er gab an, einer der Beamten habe ihm gegenüber aufgrund seines jüdischen Glaubens von Zwangsimpfungen und der Notwendigkeit, ihn wegsperren zu müssen, gesprochen.

Gutachten soll Schuldfähigkeit klären

Der Staatsanwalt hakte nach, weshalb der Warendorfer den Notruf gewählt habe. Dieser sprach von Panik und einem Durcheinander: „Ich möchte am liebsten in Ruhe und Frieden leben.“ Er habe schlicht Angst vor Polizisten. Ein Nachbar habe sich einmal nachts als Polizist verkleidet - nur um ihn zu erschrecken. Niemand habe auf die Ermordung seiner Mutter reagiert; er stehe in Kontakt mit seinen Urgroßeltern, die ihm von vererbten Ängsten berichtet hätten. Bei einer Begegnung mit zwei Polizeibeamten habe er gedacht, jeden Moment erschossen zu werden.

Das Gericht setzte das Verfahren aus. Ein Gutachten soll klären, ob der Warendorfer schuldfähig ist.

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