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Linden fallen dem Sturm zum Opfer

Christian zerstört Naturdenkmal

Milte

Warendorf ist seit Montagmittag um ein Naturdenkmal ärmer. Schuld daran: Sturmtief Christian. Mit bis zu 120 Stundenkilometern war der Orkan am Mittag auch durch Milte gefegt. Um 13.51 Uhr war die Feuerwehr alarmiert worden, weil der Ast einer Linde vor dem Gasthaus Biedendieck auf die L 830 (Ostbeverner Straße) zu fallen drohte. Sofort wurde die Ortsdurchfahrt für mehrere Stunden gesperrt.

Joke Brocker

Weil es sich bei den insgesamt drei Linden, die gemeinsam eine gewaltige Krone bildeten, um ein eingetragenes Naturdenkmal handelt, informierte die Wehr, die gerade von einem Einsatz in Velsen zurückgekehrt war – dort hatte ein umgestürzter Baum die L 830 blockiert – umgehend Vertreter des städtischen Ordnungsamtes. Auch Michael Reineke von der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Warendorf rief dieser Einsatz auf den Plan. Nachdem die Feuerwehrmänner um Einsatzleiter Christoph Jürgens den Ast abgesägt hatten, nahm Reineke von der Drehleiter aus die Linden in Augenschein. Er empfahl, einen der Bäume sofort zu fällen, da an einer alten Schnittstelle, entstanden vor 30 oder 40 Jahren, als die Bäume auf den Kopf gesetzt worden waren, akute Bruchgefahr drohte. Um dem starken Wind keine weitere Angriffsfläche zu bieten, riet der Fachmann ferner dazu, die verbliebenen Linden, denen nun der Hauptstämmling fehlte und die zum Teil Risse aufwiesen, aus Sicherheitsgründen auf den Kopf zu setzen.

Ob die Bäume, die nach Ansicht von Jochem Roters, Betreiber des Gasthofes Biedendieck, „so etwas wie das Wahrzeichen des Gasthauses“ sind, stehen bleiben, ist noch nicht klar.

Wolle der Eigentümer, die Stadt, die Bäume erhalten, sei ein Nachschnitt notwendig, sagt Reineke. Weil Form und Art der Bäume nach dem Sturm nicht mehr denkmalwürdig sind, werde auf jeden Fall der Eintrag als Naturdenkmal aufgehoben, kündigt er an.

Und schlägt vor, die Bäume vollständig zu entfernen, weil nach dem Orkan die Standsicherheit der Linden wohl nicht mehr gegeben sei. In Absprache mit der Stadt und dem örtlichen Heimatverein würden dann neue Bäume gepflanzt.

Auch der zum Baum-Ensemble gehörende Bildstock, der am Montag von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht und eingelagert worden ist, soll wieder aufgestellt werden.

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