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Fassadensanierung Im Ort 1-3 abgeschlossen

Das genaue Alter ist ein Geheimnis

Warendorf

Die Fassade hatte gebröckelt; falsche Farbe ordentlich Schaden angerichtet an Haus Im Ort 1-3. Das ein ganz besonderes gewesen sein muss.

Von Jörg Pastoor

Bruchsteine in der Seitenwand. Seit dem 15. Jahrhundert bauten die Warendorfer in Backstein.Kevin Hoppe (Büro Altefrohne), Bürgermeister Peter Horstmann, Sigrid Karliczek (Deutsche Stiftung Denkmalschutz), Peter Goebel (Untere Denkmalbehörde), Petra Sondermann (Besitzerfamilie), Carl Altefrohne, Marion Sondermann, Christian Steinmeier (LWL Denkmalpflege), Helga Beckman (Quartierbüro) und Foto: Jörg Pastoor

Objekt Nummer A 166 sieht aus wie neu – und das mit gut 162 Jahren. Wobei diese Altersangabe nur für die Fassade des Hauses Im Ort 1-3 zutrifft. Ein Teil dieses aus ursprünglich drei Gebäuden bestehenden Komplexes ist nämlich aus Bruchsteinen gebaut. Damit haben die Warendorfer laut Dr. Fred Kaspar, Oberkonservator des Altstadtfreunde, im 14. Jahrhundert aufgehört. Da der älteste Trakt aber alt genug ist, um bei den Stadtbränden 1610, 1676 und 1723 ausgebrannt zu sein, lassen jedoch nicht einmal Untersuchungen der Dachbalken eine genaue Datierung zu. Auf jeden Fall, so Kaspar, muss es sich wohl um ein wichtiges öffentliches Gebäude gehandelt haben, das „irgendwie kein normales Haus“ sei.

Dr. Fred Kaspar über Alter und Beschaffenheit des Komplexes

Für Petra und Marion Sondermann war die Gegenwart am Montag ohnehin wichtiger. Im Namen der Familie dankte Petra Sondermann allen an der Sanierung der prägnanten Hausfront Beteiligten, nachdem Bürgermeister Peter Horstmann versichert hatte, dass die Stadt sich über die Wiederherstellung des Blickfangs an so prominenter Stelle freue.

Neben dem Quartiersbüro, vertreten durch Helga Beckmann, waren auch Peter Goebel (Untere Denkmalbehörde), Christian Steinmeier von der LWL Denkmalpflege und Sigrid Karliczek von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bei der offiziellen Präsentation dabei. Ihre Stiftung habe 60 000 Euro zugeschossen und sie sei froh, dass damit ein „einfach schönes“ Gebäude mit solcher städtebaulicher Wirksamkeit erhalten werde.

Grund für die feuchtigkeits- und frostbedingten Abplatzungen war ein wohl in den 1970ern verwandter Dispersionsanstrich. Der ließ das Mauerwerk nicht abtrocknen. Einen ganzen Teil des Giebels habe man abnehmen müssen, weil die Backsteine „zerfroren“ gewesen seien, erzählte Carl Altefrohne aus dem wetterbedingt etwas verlängerten Bautagebuch. Für die Wiederherstellung der Stuckelemente hatte er eine Firma aus Sachen verpflichtet. Dort habe man früher verbreitet so gebaut, so dass hier kaum Firmen mit dieser Expertise zu finden seien.

Neuer Anstrich lässt das Mauerwerk wieder atmen

Altefrohnes Mitarbeiter Kevin Hoppe, der sich um die Begleitung des Sanierungsprojektes gekümmert hatte, erwähnte noch, dass das Glasvordach, das während der Arbeiten demontiert worden war, wieder an Ort und Stelle kommt, während der Anstrich nun das Mauerwerk „atmen“ lässt.

Die Altstadtfreunde haben das Vorhaben „ideell, fachlich und finanziell“ mit unterstützt.

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