„Klimafrühstück“ bei Ebbers
EDV? Einer der größten Energiefresser
Warendorf
Ganz fertig ist das Projekt Energie-Optimierung im Modehaus Ebbers noch immer nicht. Schon jetzt spart das Unternehmen aber viel Kohlendioxid – und 35 000 Euro Kosten. Darauf ließ auch bei einer Kampagne in Berlin aufhorchen.
Vielleicht ist das Thema Energiesparen im Einzelhandel so naheliegend, dass man nicht sofort darauf kommt. Aber: „Wenn sie sich angucken, was für Kühl- und Beleuchtungstechnik es gibt wissen sie, was es da für Potenzial gibt“, gab Thomas Schäfer am Montagmorgen im Modehaus Ebbers zu verstehen. Dorthin war neben dem Mann vom NRW-Handelsverband Westfalen-Münsterland aus Dortmund auch ein Team der Klimaschutzoffensive des Handelsverbands Berlin gekommen. Einziges Thema: „Nachhaltig Energiekosten sparen“. Die Umsetzung bei Ebbers habe sich bis Berlin herumgesprochen, so Kampagnenleiterin und Moderatorin Jelena Nikolic, so dass man bewusst hierher zum „Klimafrühstück“ eingeladen hatte.
Warendorfer Modehaus als Vorzeigeprojekt
Beim Minus von Energieverbrauch geht es laut Dr. Olaf Gericke nicht um „Ökonomie versus oder mit Ökologie“: Letztlich, so der Landrat, könne es keine abgehobene Klimaschutz-Diskussion geben, sondern es gelte für ein Unternehmen, „am Ende Geld zu sparen und eine ganze Menge Gutes für die Umwelt zu tun.“
Ebbers-Geschäftsführer Christoph Berger stimmte zu: Es müsse sich rechnen. Berger hatte Tipps für die mehreren Dutzend interessierter Geschäftsleute. Wärme- und Kältetechnik, ja, die seien schon die großen Energieverbraucher. Doch sinnvolle Nutzung von Primär- und Sekundärenergie – wie bei der Abwärme, die der „Rotations-Wärmetauscher“ auf dem Dach mit frischer Außenluft gemischt in die Abteilungen zurückbläst – sei nur Teilaspekt.
Christoph Berger
Es lohne sich immer, wirklich alle Stellen eines Unternehmens unter die Lupe zu nehmen – erst recht bei einem Bestand verschiedener Gebäude aus mehreren Jahrhunderten mit einer Reihe von Heizzentralen. Allein der neue Lift setze nur 18 Prozent des Stroms um, den das 30 Jahre alte Vorgängermodell verbraucht hatte, so Berger.
Die Netzwerk-Knoten für die EDV hatten vorher 32 Watt Stromaufnahme, die neuen 9,7 Watt. In Summe gibt das Unternehmen nach vielen Einzelmaßnahmen jährlich 34 000 Euro weniger für Energie aus. Wichtig für Berger: „Es kommt nicht auf einen einzelnen Wert an, sondern darauf, Verbrauchsmuster zu erkennen.“
Auch „Kleinvieh“ macht Watt
Die Einbeziehung der Mitarbeiter legte er dabei den Zuhörenden ans Herz. „Wir haben jetzt festgestellt, dass unser Lift zu viele Leerfahrten macht.“ Ein Detail, das dem ehrgeizigen Ziel entgegensteht: 50 Prozent weniger Ressourcen zu verbrauchen als der Durchschnitt im Einzelhandel. Bei 40 Prozent ist man schon.
Nach den Vortragsinformationen führten kurze Exkursionen durchs Haus zu Energiezentralen und Steuerungstechnik.
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