Anwohner im Barkkamp sind verärgert
Eichen sorgen für massive Schäden
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Die Eichen im Wohngebiet Barkkamp sorgen für Ärger, denn sie verursachen zahlreiche Schäden und werfen ihr Laub im Herbst in die Gärten ab. Eine Eingabe der Anwohner wurde nun im Bezirksausschuss besprochen. Mit dem Ergebnis waren die Bürger alles andere als zufrieden.
Die Anwohner im Wohngebiet Barkkamp sind verärgert. Grund sind die mittlerweile riesigen Eichen, die nicht nur für Unmut, sondern auch für Schäden sorgen. Wolfgang Bickert hatte im Namen von 34 Unterzeichnern zahlreiche Gründe aufgeführt, damit die Eichen entfernt und durch eine andere Baumart ersetzt werden. Baudirektor Peter Pesch nahm dazu im Bezirksausschuss am Mittwochabend Stellung.
Baudirektor Peter Pesch
„Viele der angesprochenen Punkte können wir nachvollziehen. Wenn wir das heute bepflanzen würden, dann würden wir andere Bäume nehmen“, zeigte Peter Pesch Verständnis. Wie und warum das so gehandhabt wurde, sei aufgrund fehlender Akten nicht mehr nachvollziehbar, aber die Eichen seien jetzt da. „Die Gas- und Abwasserleitungen haben wir im Blicke, da ist derzeit kein Problem bekannt“, versicherte Pesch. Auch die Gefahrenstellen seien kontrolliert worden. „Die Bäume gefährden nicht die öffentliche Sicherheit. Wir waren sogar mit der Feuerwehr vor Ort“, sagte der Baudirektor. Der Eichenprozessionsspinner war ein weiterer Ansatz der Anwohner. „Der wird nicht verschwinden, wenn die Eichen umgehauen werden“, meinte Pesch. Und die Straßenbeleuchtung sei soweit freigeschnitten worden. „Aus heutiger Sicht können wir nicht alle Bäume auf einmal fällen. Das Ziel ist ein Klimawandel, und da müssen wir Bäume erhalten. Sie werden nur bei Abgängigkeit neu ersetzt“, erteilte Peter Pesch den Anwohnern eine Absage.
Anwohner Wolfgang Bickert
Wolfgang Bickert, sowie zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner die zur Sitzung gekommen waren, zeigten sich mit dieser Auskunft alles andere als zufrieden. „Die Stadt hat sich damals nicht an Absprachen gehalten. Es sollten keine Eichen gepflanzt werden“, sagte Bickert. Die Bäume seien so nah an den Grundstücken, dass sie darüber ragten und für Dreck sorgten. Aber der wichtigste Aspekt seien die Gasleitungen. „Wurde das wirklich konkret geprüft? Wie und was ist das Ergebnis? Und wenn es keinen dringenden Handlungsbedarf gibt, dann gibt es offensichtlich einen Handlungsbedarf“, beklagte Bickert, dass es keine richtige Antwort seitens der Stadt gebe. Das gelte auch für die Untersuchungen der Wasserleitungen sowie den Schäden auf den Gehwegen durch die Wurzeln. „Das ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, bedauerte Wolfgang Bickert.
„Mir ist das völlig klar, dass ihnen unser Prüfergebnis nicht passt. Das ist normal. Ich vertrete es aber trotzdem mit Überzeugung. Alles ist sehr umfänglich untersucht worden“, entgegnete Peter Pesch. Die Leitungen seien dabei von den Stadtwerken überprüft worden.
Die Anwohner klagten zudem über Vogelkot auf den Autos, jede Menge Laub im Herbst und kaputte Gehwege. Eventuell könne ein Container im Herbst aufgestellt werden.
Mechtildis Wissmann (CDU) ergriff Partei für die Anwohner und wies auf den Eichenprozessionsspinner hin. „Eichen werden 250 Jahre alt, so lange können wir nicht warten. Der Eichenprozessionsspinner ist ein Plage, und viele Kinder können nicht mehr draußen spielen.“ Sie plädierte im Namen der CDU dafür, die Eichen in den nächsten ein bis drei Jahren durch andere Bäume zu ersetzen.
„Ich würde mir wünschen, dass wir das Verfahren der Stadtwerke nachgereicht bekommen“, sagte Daniel Thiel (Die Linke) und fragte, ob ein Rückschnitt der Eichen nicht eine Option sei. Das Fällen sei aus seiner Sicht nicht der richtige Weg. Stephan Schulze Westhoff (CDU) bemängelte den Umgang mit der Eingabe der Anwohner. „So frustriert man Bürger.“
Franz-Ludwig Blömker (SPD) unterstütze Thiel beim Wunsch, die Ergebnisse der Stadtwerke einsehen zu können. „Ansonsten vertraue ich der Vorlage der Verwaltung. Ich kann verstehen, dass das ein Ärgernis ist, aber es geht auch um den Nutzen der Bäume. Man muss auch die positiven Auswirkungen sehen.“ Das Fällen der Eichen sei ein falsches Signal, das unter Umständen dann auch an anderen Stellen in der Stadt zu Begehrlichkeiten führe.
„Ich möchte die Kollegen bitten, über ihren ideologischen Schatten zu springen“, wünschte sich Schulze Westhoff, traf damit aber bei Dr. Hermann Mesch auf keine Gegenliebe: „Gesunde Bäume zu fällen geht far nicht.“
Der Antrag der CDU, die Bäume zu fällen und zu ersetzen wurde mit 7:7 Stimmen abgelehnt, aber auch der Vorschlag der Verwaltung scheiterte bei 6:7 Stimmen. Nun geht die Angelegenheit in den Umweltausschuss, der am Mittwoch (8. Juni) tagen wird.
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