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Musical an der Bischöflichen Realschule

Entzaubertes Schlaraffenland

WArendorf

Natürlich gab es Lampenfieber, doch die Premiere des Theaterprojektes der Fünft- und Sechsklässler an der Bischöflichen Realschule erntete tosenden Beifall. Das gesamte Musical-Team hat Großartiges geleistet – das spiegelte sich in der Begeisterung des Publikums wider.

Von Marion Bulla

Die Fünft- und Sechstklässler der BSR zeigten bei der Premiere des „Schlaraffentheaters“ erstaunliches Schauspieltalent. Foto: Marion Bulla

Ein ganzes Schuljahr haben die Fünft- und Sechstklässler der Bischöflichen Realschule (BSR) an einem ganz besonderen Projekt geprobt. Ein Musical um einen der wohl begehrtesten Orte überhaupt. Mit viel Fantasie und einem bunten Bühnenbild erzählt das „Schlaraffentheater“ in der Aula der Bischöflichen Realschule über die ungewöhnliche Reise der Schülerin Emma (Emma Krampe) in ein ebenso verführerisches wie gefährliches Märchenreich. Ein Stück über die Lust am Faulsein, die jedoch irgendwann verschwindet.

Auf der linken Seite der Bühne ist ein großes Bett zu sehen. Dahinter zwei bunte Bäume aus Pappmaché. Gemütlich räkelt sich das kleine Vielfraß (Tamina Löwen) im Kissen, auch die große Schwester (Lea Banmann) erwacht gerade. Sie liegen zusammen mit der kleinen (Aliya Basbenzer) und großen Schlafmütze (Iva Sala) sowie den kleinen (Karla Kottenstedte) und großen Faulpelzen (Finja Seidel) im Bett und haben jetzt nur eines: nämlich Hunger. Die Mahlzeit wird im Bett serviert. Klar, schließlich befinden sie sich alle im Schlaraffenland. Es gibt Pizza, Spagettieis und Marzipan.

„Ein tolles Frühstück“, sind sich alle einig. Anstrengen ist total verboten.

Musical BSR Foto: Foto: Marion Bulla

Die Darsteller singen vom „Schli-Schla-Schlaraffenland“. Rechts steht der Chor um Lena Puttins, Sarah Kunstleve, Leni Wiefel, Anna Weber, Palina Stricker und Victoria Levin, der sie dabei kräftig und gekonnt musikalisch unterstützt.

Zufällig ist die Schülerin Emma zu ihnen gestoßen, die nicht schlecht staunt. Sie kennt das Schlaraffenland nicht und schon gar nicht die Sitten und Gebräuche der Bewohner, findet es aber zunächst toll, nur zu essen und zu schlafen. Auch wenn alle dort mit dicken Bäuchen herumlaufen.

Doch schon nach kurzer Zeit wird ihr langweilig. Sie will sich bewegen und spielen. Sie erzählt den faulen Leuten davon. Dann erscheint Anna Weber, die vom Spaß am Spiel singt. Das führt dazu, dass Schlafmütze und Co zum ersten Mal nicht vom Essen, sondern vom Spielen träumen.

Musical BSR Foto: Foto: Marion Bulla

Höher, schneller, weiter, heißt es beim Sportler-Rap von Palina Stricker, und auch davon wird geträumt. Viktoria Levin singt vom Reisen und Leni Wievel sowie Sarah Kunstleve wollen den Faulenzern mit „Ein Buch zeigt mir die Welt“ das Lesen nahe bringen. Theater und Singen

„Wir haben schon Muskelkater vom vielen Träumen“, sagt das große Vielfraß und reibt sich die Augen. Sein dicker Bauch ist fast verschwunden. Das ist auch dem großen Faulpelz aufgefallen, der ihn darauf anspricht: Du bist so dünn geworden“, sagt er. „Du bist so gemein“, empört der Angesprochene sich.

Am Ende heißt es „Die Welt ist größer, als das Bett. Es gibt so viel zu entdecken. Wir müssen raus aus der Ecke. Nimm dein Leben selbst in die Hand.“

Musical BSR Foto: Foto: Marion Bulla

Es gibt jede Menge Applaus für die beeindruckenden Leistungen der Schüler und Schülerinnen. Natürlich waren einige aufgeregt, dennoch haben alle ihren Part souverän gemeistert.

Damit so ein Projekt reibungslos verläuft, sind auch einige Aufgaben hinter der Bühne zu erledigen. Da wären etwa Lara Kemmerling und Sophie Höverner, die als Soufleusen agierten. Xaver Hanhart und Titus Kürten kümmern sich um das Bühnenbild und die Requisiten, Merle Brinkmann sowie Karla Dählken sind im Backstage-Einsatz. Für die Beleuchtung zeichnet Laurenz Lepper verantwortlich.

„Das habt ihr toll gemacht“, lobt auch Winfried Klein seine Schützlinge. Gemeinsam mit seiner Frau Beate Klein, die Regie führte, hat der Pädagoge die Gesamtleitung inne.

Dafür bedanken die Darsteller sich nach dem Schlussapplaus mit einer Erdbeerpflanze. „Das ist zum Schlemmen“, so die Schüler.

Musical BSR Foto: Foto: Marion Bulla

Übrigens wird das Stück heute um 19 Uhr noch einmal in der Aula der BSR aufgeführt. Der Erlös des Abends fließt in die örtliche Hospizbewegung.

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