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Orga-Team von „Warendorfer Köpfe“ spendet Einnahmen

Finanzielle Spritzen für Erdbebenopfer und Rolli-Sport

Warendorf

Ende Februar ging die vierte Veranstaltung „Warendorfer Köpfe“ im „Hotel Im Engel“ über die Bühne. Die Erlöse fließen stets an einen sozialen Zweck. Dieses Mal an die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien sowie den Verein „Powerchair-Hockey“.

Von Marion Bulla

Freuen sich auf die nächste Veranstaltung der Reihe „Warendorfer Köpfe“: Christoph Hess (Moderation), Cumali Kocak, Nele Fleck, Christian Homburg, Gerd Leve (Moderation), Mareike Ballantine (Organisation) und Reinhard Hesse (Moderation). Foto: Marion Bulla

„Wir hatten wieder fünf tolle Gäste“, strahlt Christoph Hess vom Orga-Team und ergänzt, auch die Tatsache, dass die Veranstaltung vom 23. Februar zum ersten Mal mit 200 Gästen komplett ausverkauft gewesen sei, stimme ihn froh. Es ginge ihnen darum, zu zeigen, welch großartige Menschen in Warendorf leben würden und welche Beziehung sie zu ihrem Heimatort hätten, so Hess weiter. „In Warendorf leben viele großartige Menschen. Wir könnten jede Woche eine Veranstaltung haben“, betont der Mitorganisator.

Dennoch würden sie sich auf zwei im Jahr reduzieren. Die erste war am Donnerstag nach Aschermittwoch und die zweite folgt am 19. Oktober, dem Donnerstag nach dem Fettmarkt. Außerdem hat an diesem Tag unser aktueller Bürgermeister Geburtstag, schickt Hess noch voraus, bevor Reinhard Hesse das Wort ergreift. Er erzählt, dass bei Ebbeke bereits Karten für die Veranstaltung zu erwerben sind und sogar schon jetzt zehn Prozent verkauft seien. Der Buchhändler rät jedem, der dabei sein möchte, sich möglichst schnell die Plätze „Im Engel“ zu sichern.

Einnahmen an soziale Zwecke

Den Organisatoren ist es wichtig, dass die Einnahmen eins zu eins an soziale Zwecke gehen.  2100 Euro sind im Februar zusammengekommen. 750 Euro bekommt ein ganz besonderer Verein. Christian Homburg leidet seit frühester Kindheit an Muskelschwund. Er sitzt mittlerweile in einem Elektro-Rollstuhl. Sein Leben ist auf der Bewegungsebene ziemlich eingeschränkt. Umso mehr zeigt der junge Warendorfer sich begeistert von einem ganz speziellen Sport, den er seit 18 Jahren betreibt. Er spielt in dem Bochumer Verein  „Powerchair-Hockey“ und ist sogar Vorsitzender der E-Rolli-Initiative.

„Der Sport ist für Menschen erlebbar, die zum Beispiel keinen Rolli-Basketball spielen können. Es sind ganz spezielle Rollstühle vonnöten, mit Schutzverkleidung etwa, damit die Beine geschont werden“, erklärt er. Das Team mit Namen „Hurricanes Bochum“, in welchem Homburg Stammtorhüter und Team-Kapitän ist, ist derzeit sehr erfolgreich. Derzeit stehen die Spieler auf dem ersten Tabellenplatz der 2. Bundesliga und ein Aufstieg ist sehr wahrscheinlich. „Deshalb können wir das Geld gut gebrauchen. Etwa für die Reparatur der Rollstühle, die Transporte zu den Spielen oder die behindertengerechten Unterbringungen“, bemerkt Christian Homburg dankbar und fügt an, der Verein liege ihm sehr am Herzen. „Er hat mir viel gegeben.“

Gerd Leve verdoppelt die Spende

Die restlichen 1350 Euro fließen in die Kasse der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien. „Da gibt es so viel Leid“, bedauert das Orga-Team. Das weiß auch Comali Kocak ganz genau. Seine Frau stammt gebürtig aus der Region, wo das Erdbeben besonders verheerend war, und viele Schäden verursacht hat. Die Schwester seiner Frau Sunay Kocak hat alles verloren und lebt in ihrer zerstörten Heimat unter schlimmen Verhältnissen. Es ist kalt und oftmals nass. Hinzu kommt, dass die Verwandte vor sechs Wochen Nachwuchs bekommen hat. „Wenn ich mich abends im Bett zudecke, dann denke ich an sie, wie sie leiden müssen, ohne wärmende Decke“, sagt Kocak traurig. Doch einen Lichtblick gibt es. Er hofft, seine Verwandten demnächst für wenigstens drei Monate nach Warendorf holen zu können.

Die Gelder sind also gut angelegt. Das findet auch Gerd Leve. Der Gastronom möchte sowohl die Erdbebenopfer als auch den „Powerchair-Hockey“-Verein als Privatperson noch mehr unterstützen und verdoppelt die Summe.„ Es liegt mir sehr Herzen, beides zu unterstützen“, sagt er. Das heißt, nun gehen 1500 Euro nach Bochum und 2700 Euro als Spende in die Türkei und Syrien. „Wir wollen das bürokratielos machen, sodass wirklich jeder Cent ankommt“, verspricht Christoph Hess.

Es gibt schon Karten für den 19. Oktober

Für die nächste Veranstaltung Warendorfer Köpfe am 19. Oktober versprechen die Organisatoren erneut spannende Gäste. Welche das sein werden, wird nicht verraten. „Wir halten den Spannungsbogen, so lange es geht, aufrecht“, heißt es. Karten gibt es für 15, ermäßigt zehn Euro in der Buchhandlung Ebbeke.

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