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Rat beschließt Rathausausbau

Intensive Diskussion um mehr Homeoffice

Sassenberg

Der Rat hat beschlossen, dass der Ausbau des Dachgeschosses im Altbau des Rathauses durchgeführt wird.

Das Rathaus soll im Dachgeschoss mehr Büros bekommen. Foto: Ulrike von Brevern

Der geplante Ausbau des Dachgeschosses im Altbau des Rathauses beschäftigte die Ratsmitglieder auch in der letzten Sitzung vor der Sommerpause. Und nach ausgiebiger teils kontroverser Diskussion wurde der Maßnahme zugestimmt und die Verwaltung beauftragt einen entsprechenden Bauantrag zu stellen.

Die Entscheidung fiel im Rat, das im Infrastrukturausschuss die Frage aufkam, ob in Zeiten von immer mehr Homeoffice nicht erst noch einmal der Bedarf zusätzlicher Räume geklärt werden sollte. Andere Unternehmen würden bereits mit einer Büroanzahl von 0,8 pro Mitarbeiter planen, hatte Jens Büdenbender (FWG) im Infrastrukturausschuss vorgetragen.

Jetzt legt die Verwaltung ihre Zahlen vor: Die Quote Büro je Mitarbeiter beträgt aktuell im Hauptamt 0,73, in der Kämmerei 0,75, im Bauverwaltungsamt 0,8 und im Sozialamt 0,89. Schon die jetzt bestehenden Doppelbesetzungen bringen in der täglichen Arbeit immer wieder Unannehmlichkeiten im Publikumsverkehr, zum Beispiel bei den häufig sensiblen Aufgabenstellungen im Sozialamt oder auch bei Fragen zur Gräberverwaltung.

Zum Homeoffice heißt es in der Verwaltungsvorlage: „Einige Kollegen und Kolleginnen nutzen seit Beginn der Pandemie temporär diese Alternative. Die Praxis zeigt allerdings, dass die interne Abstimmung darunter leidet, von Kunden spontan gewünschte persönliche Rücksprachen nicht möglich sind und Recherchearbeit oft ,stecken bleibt‘, weil ältere Vorgänge nur aus Akten nachvollzogen werden können.“ „Die Bürokapazitäten sind also schon jetzt sehr beengt. Für weitere Mitarbeiter in der Kämmerei und der Bauverwaltung laufen aktuell die Stellenausschreibungen. Vor diesem Hintergrund ist der Ausbau des Dachgeschosses nunmehr dringend notwendig“, unterstrich Bauamtsleiter Thomas Middendorf.

Peter Holz (FWG) brachte Bedenken vor, weil schon wieder etwas gebaut werde, was für mehr Verkehr sorge anstatt die Leute ins Homeoffice zu schicken. Johannes Philipper (FDP) verwies darauf, dass die Stadt Sassenberg durch Homeoffice ein attraktiverer Arbeitgeber werden könne. Allerdings müsse dann auch die Digitalisierung voran getrieben werden.

Büdenbender stellte Zahlen einer Umfrage vor, die ermittelt hat, wie andere Kommunen es mit dem Homeoffice handhaben und dass diese in Coronazeiten stark aufs Arbeiten von zuhause gesetzt hätten. Es waren allerdings alles größere Städte. Daher, so Dirk Schöne (CDU), könne man das wirklich nicht vergleichen. Dem stimmte auch Erich Lentz (Die Grünen) zu: In dieser vergleichsweise kleinen Stadt seien einige Ämter nur mit einer Person besetzt. Wenn die nicht vor Ort sei, sei das Amt gar nicht vertreten. Georg Hartmann-Niemerg (Die Grünen) schlug vor, doch zunächst einmal die Mitarbeiter zu befragen und nicht über deren Köpfe hinweg zu entscheiden. Dem schloss sich auch Helmut Peitz (CDU) an. Außerdem müsse man auch die Bürger mitnehmen. Sassenberg wachse, das bedeute mehr Leute und das erfordere mehr Dienstleistung.

Bei vier Nein-Stimmen und drei Enthaltung entschied sich der Rat für den Ausbau. Gleichwohl wolle man das Thema Homeoffice in der Verwaltung und mehr Digitalisierung angehen.

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