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Großer Budenzauber rund um die Milter Mühle

Intensives Kulturerlebnis

Milte

Holzbildhauer Klaus Seligar hat am Wochenende die Türen der Milter Mühle geöffnet. Dort wartete auf die Gäste ein vielseitiges Kulturerlebnis.

Von Emil Schoppmann

Die „Les Messieurs“ traten mit ihrer imaginären Fotokamera in Interaktion mit dem Publikum. Foto: Emil Schoppmann

Die Milter Mühle war am Wochenende Dreh- und Angelpunkt für ein närrisches, musikalisches und künstlerisches Treiben. Holzbildhauer Klaus Seliger hatte die Türen seines Ateliers für einen großen Budenzauber geöffnet, der zahlreiche Gäste, Kunstinteressierte und Wegbegleiter anlockte.

Nicht nur Seligers markante, mit der Kettensäge geschnitzten Raben, Hasen und „Holzskizzen“ waren auf dem gesamten Areal und im Mühlenturm verteilt. Auch die Münsteraner Künstlerin Sandra Silbernagel hatte einige aus Flusssteinen geschaffene Modelle ausgestellt, die als Vorlage für ihre großformatigen Skulpturen dienen. „Die Steine mit denen ich arbeite sind mehrere Millionen Jahre alt und sind deshalb für mich ein unglaublich energieaufgeladenes Material“, macht Silbernagel deutlich. Steinbrüche in Deutschland, Italien und Frankreich gehören zu ihren Werkstätten. Die in geometrische Formen zersägten, zum Teil durchbrochenen Findlinge entwickeln eine ganz neue Ästhetik. Ebenso hatte Karen Hehnke, die zusammen mit Klaus Seliger die „Kultur im Mühlen-Atelier“ organisiert hatte, aus ihrer Studienzeit zwei Gipsbüsten mit Taucherbrillen auf dem Rasen aufgestellt.

Musikalische Untermalung

Für die musikalische Untermalung sorgten am ersten Öffnungstag das Saxofon-Duo Leptophonics. Als zwei ausgewiesene Improvisationsmusiker bewegten sich Andreas Kaling und Andreas Gummersbach dabei horchend und spielend durch die Mühle. Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW bestimmten am Sonntag dann die Fools das närrische Geschehen. Der Conférencier Manfred Pomorin leitete mit Charme und einem Lächeln durch den Budenzauber.

Das Duo „Tanten mitNichten“, alias Mike Bauer und Isabel Remer produzierte schräge Töne. Foto: Emil Schoppmann

Mit musikalischem Irrwitz und theatralischen Einlagen begeisterte sowohl die Gruppe „Dreierlei“ als auch das Duo „Tanten mitNichten“. Auch Hilde Cromheecke und Lisa Bohren-Harjes traten als die „Les Messieurs“ mit einer imaginären Fotokamera in direkten Kontakt mit dem Publikum. Überraschend und spielerisch entdeckten sie zusammen mit den Gästen das Mühlenareal und ließen besondere Momente entstehen.

In der Mühle selbst hatte Sabine Hamann auf dem Kornboden als Ratte „Rasha“ ein passendes Ambiente für ihre Suche nach einem Gatten gefunden. Der Multiinstrumentalist Jakob Reinhardt gab russische Chansons zum Besten, während Holger Voss als der „Spaziergänger“, Geschichten zwischen Gegenwart und Vergangenheit vortrug. Alles in allem sorgten die künstlerischen Darbietungen im Mühlenatelier für ein intensives und einzigartiges Kulturerlebnis.

Ratte „Rasha“ machte es sich auf dem Kornboden der Mühle gemütlich. Foto: Emil Schoppmann

Individuelle Termine für einen Besuch im Atelier von Klaus Seliger sind auch außerhalb von Veranstaltungen möglich und erwünscht.

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