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Kontaktkreis für pflegende Angehörige

Isolation aufbrechen

Warendorf

Sabine Tenambergen von der Selbsthilfe-Kontaktstelle möchte pflegende Angehörige zusammenbringen und in ihrem selbstbestimmten Leben stärken. Denn die Pflege der Angehörigen erfordert viel Zeit. Und zugleich möchte man die Familie nicht vernachlässigen. Das ist mitunter ein Drahtseilakt. An eigene Bedürfnisse ist da kaum zu denken. Dazu hat sich Tenambergen mit Kunsttherapeutin Petra Schürmann zusammengetan.

Beate Trautner

Bieten einen Kontaktkreis für pflegende Angehörige an und sorgen parallel für die Betreuung der Pflegebedürftigen : Sabine Tenambergen (l.) und Petra Schürmann.. Foto: Beate Trautner

Ein Unfall, ein Schlaganfall oder auch eine chronische Erkrankung wie Demenz – und plötzlich ist nichts mehr so, wie es war. Wenn plötzlich ein Angehöriger pflegebedürftig wird, ändert sich alles. Um pflegende Angehörige besser unterstützen zu können, gibt es in den Räumen des Paritätischen in Warendorf das Kontaktbüro-Pflegeselbsthilfe.

Sabine Tenambergen von der Selbsthilfe-Kontaktstelle möchte pflegende Angehörige zusammenbringen und in ihrem selbstbestimmten Leben stärken. Denn die Pflege der Angehörigen erfordert viel Zeit. Und zugleich möchte man die Familie nicht vernachlässigen. Das ist mitunter ein Drahtseilakt. An eigene Bedürfnisse ist da kaum zu denken.

„Über die Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen möchten wir mehr erfahren“, sagt Tenambergen. Deswegen wurde im Juni ein besonderes Projekt ins Leben gerufen. Der Hauptauftrag ist es, die pflegenden Angehörigen zu animieren, sich in netter Atmosphäre auszutauschen, Informationen untereinander weiter zu geben, sich zu unterstützen und gegenseitig zu motivieren. „Hier können sie thematisieren, was ihren unter den Nägeln brennt!“, erklärt Tenambergen.

Das Besondere an dem Projekt ist: Für die erkrankten Angehörigen muss währenddessen keine Pflegekraft engagiert werden – sie sind mit vor Ort.

Dazu hat sich Tenambergen mit Kunsttherapeutin Petra Schürmann zusammengetan. Gemeinsam wollen sie neue Wege der Projektarbeit gehen. Die Kreativwerkstatt in der Brede 7 in Warendorf ist genau der richtige Ort für das Projekt. Während Tenambergen die pflegenden Angehörigen zum Gespräch einlädt, dürfen die Erkrankten sich in einem separaten Raum bei Petra Schürmann kreativ austoben.

Wir sind „Pioniere der Projektarbeit“, freuen sich die beiden Frauen über die neue Idee. Menschen mit gleichem Schicksal zusammenzubringen, sehen sie als ihr Thema an.

„Alles soll in Selbsthilfe passieren“, fügt Tenambergen an. Schürmann und Tenambergen sehen sich als Begleiterinnen des Prozesses.

Durch das gemeinsame Projekt wollen sie die Isolation aufbrechen, die oft und auf beiden Seiten entsteht.

„So haben alle etwas davon,“ sind sich die beiden engagierten Frauen sicher.

Für das Pilotprojekt haben Schürmann und Tenambergen erst einmal drei Termine festgelegt: Donnerstag, 5. und Donnerstag, 19. Oktober, sowie Mittwoch, 8. November, jeweils von 9. 30 bis 10. 30. Die Teilnahme ist kostenfrei, aber begrenzt.

Anmeldungen bei Sabine Tenambergen und der Selbsthilfe- Kontaktstelle unter ✆ 0 25 81 / 4 67 99 88.

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