„Analoge“ Gemeinschaftsausstellung
Knacks im Hinterkopf gibt es gratis dazu
Warendorf
Ab Samstag, 5. Dezember, läuft eine Gemeinschaftsausstellung von Gabriele Spitthöver und Jürgen Potthoff unter dem Titel „Wörtlichkeiten“. „Wörtlichkeiten“ ist ein visuelles Spiel mit mit Worten, Begriffen, Sprüchen und Haltungen und das sogar live. Auf die Besucher warten Malereien, Collagen, Zeichnungen und Skulpturen mit zielsicherem Witz und Hintersinn.
Die Corona- Pandemie mit den begleitenden Einschränkungen hat alle immer noch fest im Griff. Und das wird noch einige Zeit so bleiben. Die Kunst- und Kulturszene liegt weitestgehend brach. Immer mehr Kunstschaffende zeigen ihre Arbeiten digital im Internet, aber der Hunger nach „analogen“ Kunsterlebnissen wächst auf beiden Seiten.
Aber: „Wenn du meinst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her“. Und dieses „analoge Kunst- Lichtlein“ brennt in der Galerie Spitthöver in der Königstraße 10 in Warendorf. Wie in den Monaten zuvor, bietet Gabriele Spitthöver auch im Dezember einen weiteren Kunstgenuss an. Diesmal hat Spitthöver sich Dipl.-Designer Jürgen Potthoff aus Münster mit ins „Künstler- Boot“ genommen. Jürgen Potthoff und Gabriele Spitthöver sind Mitglieder der Künstlergruppe A.K.T..
Ab Samstag, 5. Dezember, läuft die Gemeinschaftsausstellung von Spitthöver und Potthoff unter dem Titel „Wörtlichkeiten“. „Wörtlichkeiten“ ist ein visuelles Spiel mit mit Worten, Begriffen, Sprüchen und Haltungen und das sogar live. Auf die Besucher warten Malereien, Collagen, Zeichnungen und Skulpturen mit zielsicherem Witz und Hintersinn.
Hintergründige Wortspielereien
Gabriele Spitthövers Collagen zeigen unterschiedliche Materialien, in die Wörter, Begriffe und Verse eingefügt sind, die zu ganz eigenen Interpretationen anregen.
In den cartoonartigen Bildern, Skulpturen und Installationen von Jürgen Potthoff finden sich, zwei- und dreidimensional umsetzt, Spielereien mit Wörtern oder bekannten Begrifflichkeiten, die er entweder wörtlich nimmt oder in einen ganz anderen Kontext setzt.
Wie auch immer seine Ideen und Beobachtungen in seinen zwei- und dreidimensionalen Arbeiten umsetzt werden, stehen sie immer im Thema seiner hintergründigen Wortspielereien - oftmals augenzwinkernd und ironisch oder auch bissig, aber immer treffsicher. Bei ihm werden aus Nägeln mit Köpfen, die Köpfe mit Nägeln und die Erkenntnis „Ich … weiß“ stellt sich recht farblos dar.
Den „Knacks im Hinterkopf“ gibt es beim Betrachten gratis dazu. Der Aha-Effekt, der unweigerlich eintritt, kann ein Spiegel des selbst Erlebtem sein oder das Erkennen von Vieldeutigkeiten und Ungenauigkeiten unseres Wortschatzes.
Jürgen Potthoff
„Da steckt auch was Autobiografisches drin“, sagt er seinen „Beziehungskisten mit Wiedererkennungswert“. „Ansonsten muss der Betrachter selbst assoziieren“. Jürgen Potthoff arbeitet mit allem, was ihm in die Finger gerät und was andere vielleicht wegschmeißen würden. Er will sich weder auf einen Stil, noch auf bestimmte Materialien oder ein Thema festlegen. Aber die Alltäglichkeiten und Wörtlichkeiten sind wohl augenscheinlich „sein Ding“.
Während Potthoff auf Strukturen, Texturen und Kontraste achtet – in der Beziehung der Menschen unter einander und in den Arbeiten selbst – und was sich dann wunderbar ergänzt und die Bedeutung mitunter vervielfacht, möchte Gabriele Spitthöver mit ihren Arbeiten direkte Gefühle, Situationen und Gedanken ansprechen.
Ihre Collagen sind zum Nachdenken und Fühlen. Viele unterschiedliche Materialien verbinden sich hier zu einem Ganzen. Gespachtelt, geklebt, mit oder ohne Konturen und entweder diffus oder konkret aber immer mit einer Botschaft versehen, ist Spitthövers Anliegen klar: Sie möchte die Menschen in Kommunikation mit einander bringen und ihnen etwas Schönes mit auf den Weg geben. Aber man sollte schon genau hinsehen. Denn auch hier gibt es nichts auf den ersten und flüchtigen Blick.
Aber damit auch wirklich jeder etwas konkret in Händen halten und mitnehmen kann, hat Spitthöver eigens für die Gemeinschaftsausstellung Miniaturen ihrer Collagen geschaffen. Keines gleicht dem anderen, und jedes hat eine andere Botschaft. „Das sind alles Originale“, merkt sie an.
Dazu passen Potthoffs „Motivationsboxen“ wunderbar. Und hier schließt sich der Kreis wieder. Denn auf einem seiner Motivationsboxen heißt es: „Wenn du meinst es geht nicht mehr ...“
So unterschiedlich beide Künstler in der Herangehensweise auch sind, alles passt hier bestens zusammen. Um die Corona bedingten Hygieneregeln einhalten zu können, werden immer nur ein oder zwei Personen das kleine Atelier betreten können.
Ironisch und heiter oder auch besinnlich und nachdenklich präsentieren sich die Arbeiten von Spitthöver und Potthoff im letzten Monat des Jahres. Die Ausstellung ist bis zum 30. Dezember samstags, sonntags und mittwochs , 14 bis 18 Uhr.
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