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Nikolaus in Freckenhorst: 800 Tüten still und leise verteilt

Kutschfahrt statt direkten Kontakt

Freckenhorst

„Da ist der Nikolaus!“ Voller Freude erblicktem am Samstagnachmittag zahlreiche Kinder am Wegesrand den Heiligen, der sie eigentlich jedes Jahr in der Adventszeit persönlich besucht. Doch in diesem Jahr musste er die Begegnung auf eine Vorbeifahrt in der Kutsche reduzieren.

Andreas Engbert

Von der Kutsche aus winkte der Nikolaus – Dekan Uli Pöhler – den am Straßenrand wartenden Kindern zu. Sicher gefahren wurde er von Kutscher Werner Fabisch. Foto: Andreas Engbert

Für Werner Fabisch hat sich am Nikolaustag kaum etwas geändert. Wie in den Vorjahren fuhr er den bärtigen Heiligen, verkörpert durch Dekan Uli Pöhler, in seiner Kutsche durch die Straßen der Stiftsstadt – auf einer etwas ausgeweiteten Route und ohne Trompeter oder prominente Begleitung, um direkte Kontakte zu vermeiden. Zuvor war das Video des Nikolaus-Collegiums online gegangen, in dem der Nikolaus von Pfarrdechant Manfred Krampe, Bürgermeister Peter Horstmann und Nikolaus-Primas Richard Poppenborg in Freckenhorst begrüßt wurde.

Im Corona-konformen Rundlauf packten fleißige Helfer, hier Obermuff Rainer Poppenborg, die Nikolaustüten für die Kinder. Foto: Andreas Engbert

Nach Einbruch der Dunkelheit erhielten die Kinder dann aber doch noch Besuch vom Nikolaus. Still und heimlich stellten Helferinnen und Helfer aller Nachbargemeinschaften Nikolaustüten vor die Haustüren der Familien. Weitere Tüten wurden durch die Aktiven des Nikolaus-Collegiums an verschiedene karitative Einrichtungen verteilt, etwa die Wohnstätte der Lebenshilfe in Freckenhorst. Die Tüten wurden in diesem Jahr zuvor erstmalig in einer gebündelten Aktion gepackt. Und zwar im ganz kleinen Kreis und in einer großen Halle der Freckenhorster Werkstätten, um den Vorgaben zum Coronaschutz gerecht zu werden.

Jessica Kahlert zählte die fertig gepackten Nikolaustüten passend für die Nachbargemeinschaften ab. Foto: Andreas Engbert

Auf einem Tisch mitten in der Halle war alles in der passenden Reihenfolge platziert, so dass die Tüten quasi im Rundlauf durch die Helfer befüllt werden konnten: „So ist jede Tüte nur bei einem Helfer in der Hand“, haben sich die Verantwortlichen umfassende Gedanken zur Hygiene gemacht. 800 Tüten wurden so gefüllt – deutlich weniger als in den Vorjahren. Das lag vor allem daran, dass in diesem Jahr keine weiteren Kinder in den Freckenhorster Familien zu Gast sein konnten.

Neben dem Schoko-Niklaus (dem „echten“ und keinem Weihnachtsmann) waren eine Tafel Schokolade, Weingummi, Weihnachtsgebäck, ein Apfel und eine Mandarine eingepackt. „Wir haben alles 800 Mal gekauft, allein zwölf Kilogramm Äpfel“, erzählt Dorothee Villwock, die seit einigen Jahren den zentralen Einkauf der Tütenfüllungen organisiert.

Viele Kinder erwarteten am Straßenrand gespannt die Kutschfahrt des heiligen Nikolaus. Foto: Andreas Engbert

Nicht kaufen mussten die Nachbarn übrigens die Mandarinen; sie wurden auch in diesem Jahr vom Biohof Schulze Schleppinghoff gesponsort. Neben Essbarem lag in der Tüte ein Foto vom Nikolaus und seinem Helfer Ruprecht mit einem Gruß an die Kinder. „Das Foto können die Kinder im nächsten Jahr als Autogrammkarte verwenden“, hofft Dekan Uli Pöhler, dass der Heilige Mann im kommenden Jahr dann wieder allen Kindern einen persönlichen Besuch zu Hause abstatten darf.

ach Einbruch der Dunkelheit die Helfer der Nachbargemeinschaften still und Heimlich die Nikolaustüten vor die Haustüren der Kinder. Hier Nadine, Ferdinand und Markus Berneis im Blumenthal. Foto: Andreas Engbert
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