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MGW-Projekttag mit Bildungs- und Begegnungswerk und Westpreußischem Landesmuseum

Landeskunde und Geschichtswissen

Warendorf

Gut vorbereitet sind 19 Schülerinnen und Schüler des Mariengymnasiums, wenn sie im August zu Beginn der Jahrgangsstufe Q1 eine Projektfahrt nach Polen antreten. Dafür sorgte jetzt ein Projekttag, an dem ihnen viel Wissen über die Region vermittelt wurde – und das in Kooperation mit dem Bildungs- und Begegnungswerk und dem Westpreußischen Landesmuseum.

Renata Gargas Altrock (3. v. l.) und Georgios Paroglou (r.) informierten am Mariengymnasium über die Geschichte der Städte Oswiecim (Auschwitz) und Krakau – unterstützt von den Lehrerinnen Sandra Benteler, Antonia Vellmanns und Dr. Stephanie Taube (v.l.). Foto: MGW

In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) und dem Kulturreferat für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen unter der Leitung von Magdalena Oxfort aus Warendorf fand in der vergangenen Woche im Mariengymnasium ein Projekttag statt. Dabei wurde die Brücke geschlagen zu einer Studienfahrt des Projektkurses „Erinnern gegen das Vergessen – Nie wieder Auschwitz,“, die im August stattfinden wird. An dem Projekttag nahmen 19 Schülerinnen und Schüler teil, die sich schon jetzt auf diese Studienfahrt zu Beginn der Jahrgangsstufe Q1 nach Polen freuen. Auf dieser Projektfahrt besuchen sie zunächst drei Tage Oswiecim, um sich dort intensiv mit den Gedenkstätten Auschwitz und Auschwitz-Birkenau auseinanderzusetzen. Im ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager wurden durch die Nationalsozialisten über 1,1 Millionen Menschen jüdischen Glaubens, Sinti und Roma, Polen und Menschen, die außerhalb der sogenannten „Volksgemeinschaft“ standen, ermordet.

Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers

Zur Vorbereitung dieser Fahrt kam Renata Gargas Altrock vom IBB ins Mariengymnasium und vermittelte die Geschichte des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg. Natürlich konnten im Vorfeld der Fahrt auch Erwartungen und Befürchtungen geäußert werden. Einen „Blitzkurs“ in polnischer Sprache gab es obendrein und auch eine Portion Landeskunde zu Polen sowie weitere Reiseinformationen.

Der Nachmittag stand im Zeichen von Krakau, wo die Schüler zwei weitere Tage verbringen werden. Der Kunsthistoriker Georgios Paroglou hat auf Einladung des Kulturreferates für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen diese lebendige und faszinierende Stadt mit eindrucksvollen Bildern zur Stadtgeschichte vorgestellt, wobei von denen die Tuchhallen, das Collegium Maius der Universität, die Marienkirche und das Wawelschloss nur einige der vielen Sehenswürdigkeiten sind. Weiterhin vermittelte er anschaulich Spuren des jüdischen Lebens, der jüdischen Kultur sowie der jüdisch-deutschen Geschichte, die er selbst vor Ort in Krakau während der kunsthistorischen Begleitung der vergangenen Studienreisen entdecken konnte.

Die Schüler konnten Georgios Paroglou auf einem Rundgang durch das jüdische Viertel Kazimierz im Stadtviertel Podgórze mit seinen drei bedeutenden Synagogen begleiten. Er ging dabei auf die Geschichte des ehemaligen Ghettos in Krakau ein. Auf dem zentralen Platz des Ghettos wurden zur Zeit der Nationalsozialisten die Selektionen und die Deportationen in die Konzentrations- und Arbeitslager durchgeführt. Daran erinnern heute die insgesamt 70 überdimensionierten Stühle, die 2005 auf dem Platz der Ghettohelden inmitten des ehemaligen jüdischen Ghettos als Mahnmal aufgestellt wurden. Abschließend berichtete Paroglou über Oskar Schindler, der insbesondere durch Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ bekannt geworden ist. Oskar Schindler erwarb die Emaillefabrik in Krakau und bewahrte gemeinsam mit seiner Frau etwa 1200 bei ihm angestellte jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung in den Vernichtungslagern. Jetzt kann sie kommen, die Projektwoche im August.

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