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Bruder Martinus

Lebendiger Luther

Warendorf

Singen kann der gut gelaunte Chor. Es fiel ihm nicht schwer, den Funken zum Publikum überspringen zu lassen. Aber die Solisten stellten auch schauspielerische Qualitäten unter Beweis. Sogar ein wenig tänzerisch wurde es anlässlich der Hochzeit zwischen Luther und der ehemaligen Nonne Katharina von Bora. Tosender Beifall umfing besonders Berthold Lui alias „Bruder Martinus“ am Ende des gleichnamigen Musicals am Wochenende in der St.-Josef-Kirche.

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Berührten mit einem gesungenen Gebet: Carolin Schulze Westhoff mit ihrer Mutter Anne. Foto: Ulrike von Brevern

Tosender Beifall umfing besonders Berthold Lui alias „Bruder Martinus“ am Ende des gleichnamigen Musicals am Wochenende in der St.-Josef-Kirche. Mit 75 Sängerinnen und Sängern stemmte der Chor Kreutz & Quer der Pfarrgemeinde St. Laurentius unter Leitung von Elke Blienert das knapp 90-minütige Stück einschließlich aller Solopartien ganz aus eigener Kraft.

„Ich glaube es war gut, was du heute hier präsentiert hast“, kommentierte Matthias Kraemer als Moderator des Abends den Applaus mit lapidarem Understatement. Luis Leistung war deutlich mehr als „gut“. Das betraf nicht nur die außerordentliche Textfülle, die er auswendig beherrschte. In der tragenden Rolle vermittelte Lui mit ausdrucksvoller Stimme und harmonischem Schauspiel ein beeindruckend natürliches Bild des Reformators Martin Luther: von den selbstquälerischen Anfängen über lebenslustige Phasen bis hin zu einer gewissen Altersmüdigkeit.

„Bruder Martinus“ von Siegfried Fietz und Jürgen Werth bildet die wichtigsten Stationen im Leben Martin Luthers schlaglichtartig ab. Fietz gilt als Vorreiter des modernen geistlichen Liedgutes, erläuterte Kraemer gleich zu Beginn. In gerade einmal drei Monaten hat sich der Chor das abwechslungsreiche Musical in intensiven Proben erarbeitet.

Singen kann der gut gelaunte Chor. Es fiel ihm nicht schwer, den Funken zum Publikum überspringen zu lassen. Aber die Solisten stellten auch schauspielerische Qualitäten unter Beweis. Sogar ein wenig tänzerisch wurde es anlässlich der Hochzeit zwischen Luther und der ehemaligen Nonne Katharina von Bora.

Die wurde von Tanja Donat gesprochen und dargestellt. Die Singstimme übernahm Nicola Mahne. Anrührend trug die kleine Carolin Schulze Westhoff als einziges Nicht-Chormitglied, gemeinsam mit ihrer Mutter Anne, das gesungene Gebet „Vater unser, unser Vater“ vor.

Ein kleines Instrumental-Ensemble unterstützte die gelungene Chorleistung. Thomas Kraß am Klavier, Benedikt Eggersmann (Saxophon), Anja Lui (Querflöte), Anne Schulze Westhoff (Gitarre) und Renate Weißen auf der Cajon sorgten für schwungvolle Klänge. Die Kostüme wurden ebenso in Eigenarbeit realisiert wie das schlichte, aber wirkungsvolle Bühnenbild.

Gleich zweimal trat Kreutz & Quer am Wochenende mit „Bruder Martinus“ auf. Der Spendenerlös aus den beiden Aufführungen will der Chor an das Projekt „Familienpaten“ des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) weitergeben.

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