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Anschaffung spezieller Technik

„Leselupe“ für Seebehinderte in der Stadtbücherei

Warendorf

Die Stadtbücherei Warendorf öffnet sich nun einem weiteren Personenkreis mit der Anschaffung einer technischen Besonderheit. Die Medien der Bücherei sind nun besser für Sehbehinderte zugänglich.

Einführung der elektrischen Leselupe, v.l.n.r. : Birgit Lücke, Christian Niehage, Cordula Mense-Frerich, Wolfgang Seeba, Anna Mackner, Ellen Gispert, Anne Ruhe, Martin und Petra Pioch. Foto: Stadt Warendorf

Sie ist bekannt als „Haus der vielen Seiten“: die Stadtbücherei. Dabei steht sie auch für Bildung und Begegnung, Kultur und Austausch.  Für einen weiteren Personenkreis hat sich die Bücherei nun durch die Anschaffung spezieller Technik geöffnet.

Aber zurück auf Anfang: Am 3. September 2022 präsentierten sich im Rahmen des Selbsthilfetages einige Selbsthilfegruppen in der Stadtbücherei Warendorf – darunter auch der Blinden- und Sehbehindertenverein. Bei diesem Treffen äußerten die Vertreter des Vereins Bedauern darüber, dass das umfangreiche Angebot an Zeitungen und Zeitschriften in der Stadtbücherei für Sehbehinderte zurzeit nicht nutzbar sei. Dabei bestünde in dieser Gruppe verständlicherweise ein großes Interesse am Zugang zu aktuellen Informationen. In der Stadtbücherei werden fünf Tages- und Wochenzeitungen und 56 Zeitschriften angeboten, von denen die aktuell im Handel befindlichen Ausgaben präsent gehalten werden. Diese seien aber für Sehbehinderte zurzeit nicht nutzbar. Nach einem intensiven Austausch zwischen den Verantwortlichen in der Stadtbücherei, dem Förderverein der Stadtbücherei Warendorf e. V. (FöBüWa) und den Vertreter*innen des Blinden- und Sehbehindertenvereins stand schnell fest: an der aktuellen Situation muss sich was ändern, die Medien der Bücherei müssen auch für Sehbehinderte zugänglich gemacht werden.

Neue Leselupe schafft Abhilfe

Abhilfe schafft daher nun eine neue elektronische Leselupe. Diese steht ab sofort im Lesecafe zur Verfügung. Der Blinden- und Sehbehindertenverein hat zugesagt, für interessierte Nutzer mehrmals eine Einführung in das Gerät anzubieten. Diese findet nun erstmalig am 4. Februar statt. Martin Pioch vom Verein für Sehbehinderte hat die Stadtbücherei nicht nur bei der Anschaffung des Gerätes beraten, sondern steht am kommenden Samstag auch von 10 bis 12 Uhr für Erklärungen rund um das Lesegerät zur Verfügung. Das Angebot richtet sich auch an Angehörige von Sehbehinderten und andere Interessierte.Das Team der Stadtbücherei unterstützt Sehbehinderte bei Bedarf auch gern bei der Lektüreauswahl. Die Lesehilfe ist auch schon für Menschen mit leichteren Sehbehinderungen geeignet, weil die Schriftgröße individuell leicht einstellbar ist.

Auch für leichte Sehbehinderungen geeignet

Doch das war nur der erste Streich: Der Förderverein der Stadtbücherei und der Sehbehindertenverein wollen als Nächstes gemeinsam das Thema Daisy-Abspielgerät und Daisy-Hörbücher angehen. Sie bieten Blinden und Sehbehinderten besondere Navigationshilfen und sind damit besser nutzbar, als ein klassisches Hörbuch.Das nun der Anfang gemacht werden konnte, um auch dem Kreis der Sehbehinderten den Zugang zu Informationsquellen zu eröffnen, deren Nutzung für Nicht-Sehbehinderte ganz selbstverständlich ist, ist der finanziellen Unterstützung durch den Altstadtfonds zu verdanken.

Am 24.10.2022 wurde der Antrag für die „Elektrische Leselupe“ von der Altstadtjury einstimmig als förderfähig beschlossen.Der Altstadtfonds fördert bürgerschaftliches Engagement, welches der Altstadt sowie den Anwohnerinnen und Anwohnern zu Gute kommt. Anträge können von Vereinen oder Privatpersonen auch in diesem Jahr wieder beim Quartiersbüro am Krickmarkt gestellt werden.Das Projekt wird aus Bundes- und Landesmitteln finanziert.

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