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Lukas Löhrs‘ motorisierter Hingucker

Mein Herbie, ein toller Käfer

Warendorf

Er hat sich einen Traum erfüllt: Lukas Löhrs ist stolzer Besitzer eines Käfers namens Herbie.

Joachim Edler

Wenn man von der Nummer 53 spricht, geht jedem Käfer-Fan sofort das Herz auf. So auch Lukas Löhrs, der eine solche Kultkugel in Anlehnung an den erfolgreichen Walt-Disney-Film „Ein toller Käfer“ (The Love Bug) aus dem Jahre 1968 fährt. Foto: Joachim Edler

Lukas Löhrs liebt exotische Autos. Eigentlich hatte es ihm immer ein Blues-Mobil aus dem Film Blues Brothers angetan, doch als das Ersparte nicht reichte, stieß er im Internet, ganz zufällig, auf einen VW-Käfer mit der auffälligen „53“ Startnummer auf Motorhaube und Türen – und da war es um ihn geschehen. Seither sorgt der 22-Jährige auf Warendorfs Straßen für eine Menge Aufmerksamkeit – und das eine oder andere Schmunzeln. Denn sein Auto erinnert mit seiner Rennwagennummer und den typisch rot-weiß-blauem Streifen über Motorhaube, Dach und Heck an den erfolgreichen Walt-Disney-Film „Ein toller Käfer“ (The Love Bug) aus dem Jahre 1968.

Die leuchtende Kultkugel. Foto: Joachim Edler

Dass es statt des Blues-Mobils mit 7,2 Liter-Hubraum und 250 Pferdestärken unter der Haube jetzt „nur“ ein Käfer mit 34 PS geworden ist, stört den Kfz-Auszubildenden im dritten Lehrjahr nicht. Ganz im Gegenteil. Lukas Löhrs Herbie ist keinesfalls langweilig und weist durchaus Parallelen mit dem Original auf. Zwar hat der Warendorfer Herbie anders als der fiktive Rennkäfer noch nie aus Eifersucht ein anderes Auto zertrümmert und einen unangenehmen Zeitgenossen Öl auf den teuren Anzug gespritzt. Eines aber haben der mobile Filmheld und Lukas Löhrs Herbie gemeinsam: in dem Auto stecken ungeahnte Talente. Unter der Haube, die wie durch Geisterhand hoch und runterfährt, befindet sich eine Hupenfanfare – getreu dem Original. Und ebenfalls per Fernsteuerung spritzt der Käfer Wasser statt Öl aus seitlich, vorne und hinten angebrachten Düsen. Und das schwarze California OFP 857 Nummernschild ist wie auf dem legendären VW Beetle zusätzlich auf der Stoßstange angebracht.

Lukas Löhrs

Lukas Löhrs liebt das gemächliche Fahren. Vor allem jetzt in der Adventszeit hat er seinem Käfer eine besondere (Lichter)-Note gegeben. Lichterketten überall – sein Herbie gleicht einem blinkenden Weihnachtsbaum. „Ich möchte den Leuten in Corona-Zeiten ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, sagt der 22-Jährige. Und wenn er mit seinem Käfer unterwegs ist, sorgt er überall für Aufsehen.

Blick ins Innere. Foto: Joachim Edler

Als der Warendorfer den Volkswagen vor einem Jahr im Internet fand und vom Verkäufer aus Recklinghausen abholte, befand sich der Wagen noch nicht in dem jetzigen Zustand. Technisch gesehen war der Original-Herbie ein perlweißer Volkswagen Exportmodell, Baujahr 1963. Lukas Löhrs Herbie ist ein Mexiko-Käfer, Baujahr 1984. „Viele, die mich ansprechen, kennen die Serie von damals. Meist schätzen sie den Wagen viel älter ein. Ich habe ein jüngeres Modell auf Alt getrimmt.“ Und das Herbie-Projekt ist noch nicht zu Ende. Neben dem Innenraum, den übrigens Opas hellgrauer Schlafzimmerteppich passgenau im Fußbereich ziert, sollen jetzt noch Lautsprecherboxen außen angebracht werden. Nein, Blinzeln und die Reifen auseinander fahren kann der hier leider nicht. Aber wer weiß, was dem Kfz-Lehrling noch alles einfällt. Normalerweise seien Autos für ihn nur Gebrauchsgegenstände, aber bei seinem Herbie strahlt sein Herz. Für kein Geld in der Welt würde er ihn wieder hergeben. Bislang fährt der Single alleine durch Warendorf. Aber wer weiß, vielleicht findet Lukas ja noch seine Herzensdame, die die Herbie-Filme genauso gut findet wie er und auch einen Faible für Oldtimer-Treffen hat. Für nächstes Jahr hat er eine große Ausfahrt geplant: mit Herbie an den Gardasee. Staunende Blicke werden dem Warendorfer auch dort sicher sein. Eine kleine Hürde hat er bis dahin noch zu nehmen: Herbie muss im Januar zum TÜV. „Das ist kein Problem“, signalisiert der Kfz-Mechaniker. „Er läuft, und läuft und läuft . . .“

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