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Erörterungstermin zum Hallenbadneubau

Meistgehörter Wunsch: Eine sechste Schwimmbahn

Warendorf

An Ideen soll es nicht mangeln: Auch wen weniger Bürger zum sechsten Infoabend kamen, gab es Anregungen fürs neue Hallenbad.

Von Jörg Pastoor

Platz war für 100 Teilnehmer, angemeldet waren 40, gekommen etwas über 30: das Publikum im Atrium der ehemaligen Franziskusschule.Ein Teil der BeckenwandNoch original von 1968: Der Hydraulikmotor, der seitdem im Hallenbad den Hubboden auf- und abbewegt. Ansonsten sei aber in der Technik längst nicht mehr alles in Schuss, erklärte Stadtwerkegeschäftsführer Urs Reitis am Dienstagabend.Nach über 50 Jahren hören die Undichtigkeiten nicht mehr auf, auch wenn Sanierungsstaus vermieden wurden. Rost, wem nach eineinhalb Generationen Rost gebührt.Schutzmasken gegen Chlor braucht`s auch im neuen Bad. Foto: Jörg Pastoor

Im sechsten von sechs Erörterungsterminen, die immer auch als Wunschliste dienten, kam es mehrfach: Eine sechste Bahn im neuen Hallenbad statt der bekannten fünf – das hätten sehr viel Nutzer gerne. Urs Reitis wusste das genau. Der Geschäftsführer der Stadtwerke konterte den auch am Dienstagabend in der früheren Franziskusschule gehörten Wunsch mit einem sachlichen „Das haben wir heute nicht zum ersten Mal gehört.“

Reitis hatte nach der Begrüßung durch Bürgermeister Peter Horstmann („Ich finde es gut, dass Sie sich einbringen!“) die Rolle des Referenten übernommen. Alles erklärt, was im bisherigen Grobkonzept genau erklärt werden kann. Für verfeinerte Aussagen zur genauen Form des Bades, zur Anordnung der drei Wasserbereiche oder gar zu den Kosten – und damit denen für den Eintritt – sei es noch viel zu früh, so Reitis.

Urs Reitis

Zunächst gehe es um so viele Ideen, Anregungen und eben auch Wünsche wie möglich, die in die Sammlung einfließen sollen. „Wir nehmen alle Ihre Bedarfe auf“, versprach er mit Blick auf Verwaltungskollegin Stefanie Meimann, Bäderleiter Tristan Lärchner und seinen Vertreter Dirk Knapheide, die ebenfalls im Atrium anwesend waren. Der Rat hat dann schließlich das Wort, wie viel aus der von Vereinen, Verbänden, Schulen und eben auch der breiten Öffentlichkeit der Hobbyschwimmer übernommen und auch bezahlt werden soll.

Relativ früh kamen die ersten Fragen Richtung sechster Bahn auf. Einige der rund 30 Bürgerinnen und Bürger beschrieben die Begegnungen im jetzigen Becken, die ruhiges Bahnenziehen je nach Betrieb im „fünfspurigen“ Altbau von 1968 schwierig bis unmöglich machten.

Als möglichen Interessenskonflikt machte ein Anwesender das Fehlen einer Sprunganlage aus. Die interessiere doch Jugendliche mit am meisten? Das sei so nicht richtig, erwiderte Dirk Knapheide aus der Erfahrung im Freibad wo es ja drei Bretter gebe. Die würden meist von Kindern genutzt. Allerdings registrierte Urs Reitis den Bedarf, über Ausstattung nachzudenken, der das neue Bad für jugendliche Nutzer attraktiv macht – auch wenn es ausdrücklich als Familien- und Sportbad und nicht als Rutschen- und Planschpadaries geplant sei.

Dirk Knapheide

Neben der Barrierefreiheit – es sollen mobile Lifte und womöglich Rampen berücksichtigt werden, um in ihrer Mobilität eingeschränkten Gästen Hürden beim Schwimmen zu ersparen – ging es auch um das zeitgleiche Angebot von Schul- und Vereins- und öffentlichem Schwimmen. Fachbereichsleiter Udo Gohl von der Stadtverwaltung fand „spannend, dass es nach Möglichkeit immer Parallelbetrieb geben könnte – im Idealfall drei Klassen in zwei Becken.“ Dafür seien aber natürlich sechs Bahnen im großen Becken besser als fünf. „Wir würden immer zwei Bahnen abtrennen“, warf Dirk Knapheide ein und unterstützte damit den mehrfach gehörten Wunsch nach „Bahn sechs“. Zumal laut Urs Reitis schon Anspruch sei, möglichst alle Nutzer ins Hallenbad zu holen. Eine Ausdehnung der Öffnungszeiten, modernes Platzangebot in den Umkleiden und andere Anordnung der Spinde, Ablage- und Schließfächer sollen das erleichtern.

Die Beckenbereiche sollen aus akustischen und thermischen Gründen getrennt werden – aus optischen durch Glaswände. Wenn im einen Becken mit lauter Musik Kursbetrieb sei, das Wasser dort zudem 30 Grad warm und die Luft darüber immer drei Grad wärmer sein müsse, damit nicht zuviel der feuchten Luft kondensiere, dann sei das Stand der Technik, so Reitis.

Gläserne Trennwände zwischen den Becken

Für die Angst der Fechter, dass ein Abriss des Altbaus ihre Halle gefährden könne, gebe es zurzeit noch keinen Grund, weil es noch keinen Abrissbeschluss gebe, man habe das aber im Blick, sicherte Bürgermeister Horstmann zu. Das und die angrenzende Mensa seien noch ungeklärte Fragen.

Ein gastronomisches Angebot in Form eines Kiosks sieht Urs Reitis nicht, weil es sich für einen Pächter nicht lohnen dürfte. Man setze da auf Automatengastronomie, hochwertige allerdings: „Da gibt es heute schon sehr schöne Angebote.“

Über die Anordnung der Spinde denkt man noch nach. Reitis hatte sie auch wegen Erfahrungen in anderen Bädern wie in Ahlen oder Gütersloh eher außerhalb der Umkleiden gesehen, weil das flüssigere Übergänge etwa zwischen gehenden und kommenden Schulklassen ermögliche. Unter anderem Fredrik Büscher (CDU) sah es aber als kompliziert an, mit allen Kleidungsstücken aus der Umkleide auf den Flur laufen zu sollen, um sie wegzuschließen.

Zu früh für Aussagen über Kosten und Eintritt

Ob es zudem Massagedüsen und Schwallduschen gegen zwickende Rücken gibt – auch das muss später der Rat entscheiden. Protokolliert hat Stefanie Meimann alles. Auch die Überprüfung der Möglichkeit von Gegenstromanlagen fürs Schwimmtraining.

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