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Jugendliche nehmen Verein nicht mehr an

„Mittwochstreff Freckenhorst“ vor der Auflösung

Freckenhorst

Nach 40 Jahren ist Schluss. Am Sonntag beschloss eine letzte Mitgliederversammlung, den Verein „Mittwochstreff Freckenhorst“ offiziell aufzulösen.

Von Andreas Engbert

Die bisherigen Vorstandsmitglieder Markus Hustert, Sophie Luhmeyer, Christoph Luhmeyer und Christian Klosterkamp (v.l.), es fehlt Felix Achtermann, kümmern sich um die Auflösung des Mittwochstreff Freckenhorst  Foto: Andreas Engbert

Schon vor der Coronapandemie hatte der 1983 offiziell gegründete Verein, der sich der offenen Jugendarbeit verschrieben hatte, nur wenige aktive Jugendliche ansprechen können. Vor allem nur wenige, die wirklich Interesse am Vereinsleben gehabt hätten: „Die sind eingetreten, damit sie hier feiern können“, bilanzierte Beisitzer Markus Hustert die 16 Eintritte der letzten drei Jahre. Das habe, so betonte der Vorstand, auch schon vor 2020 öfter zu Problemen geführt. Das Gros der zuletzt 174 Mitglieder seien ehemalige Aktive, die dem Verein mit ihrem Mitgliedsbeitrag die Treue hielten.

Das zeigte sich auch auf der Versammlung, die im Vereinsheim, der „Hütte“ an der Poggenstiege abgehalten wurde. Neben vier Vorstandsmitgliedern waren noch vier Mitglieder aus verschiedenen Altersgruppen erschienen. Der jüngste Anwesende 23 Jahre alt – das ist nicht die Zielgruppe des Vereins. Die Konsequenz aus der Flaute hatte zuletzt der Vermieter des Vereinsheims gezogen: „Der Pachtvertrag wurde zu Ende April gekündigt“, berichtete der Vorsitzende Christian Klosterkamp. 15 Jahre nach dem Wiederaufbau des neuen Fachwerkhäuschens, das nach dem Brand der ersten Hütte 2007 errichtet wurde. „Das ist absolut nachvollziehbar“, stellte sich Klosterkamp hinter die Entscheidung des Vermieters.

So idyllisch, wie auf diesem Bild aus dem Archiv, sah es schon lange nicht mehr am Mittwochstreff aus. Das Gelände wird längst vom benachbarten Kindergarten mitgenutzt.  Foto: Andreas Engbert

Mit etwas Wehmut blickten die Mitglieder zurück. „Alles hat seine Zeit und es war eine schöne Zeit“, stellte Martin Pillich, der einst zu den Gründungsmitgliedern des Vereins gehörte, einen gesellschaftlichen Wandel fest, „aber wenn es nicht mehr angenommen wird, halte ich es nicht für richtig, das noch künstlich am Leben zu erhalten.“ Und so folgte mit dem einstimmigen Beschluss zur Auflösung ein wohl unumgänglicher bürokratischer Akt der (Vereins-)Realität.

Traditionelles Grillen zum Abschluss

Die Liquidation des Vereins übernehmen die bisherigen Vorsitzenden Christian Klosterkamp, Sophia Luhmeyer und Christoph Luhmeyer sowie die Beisitzer Markus Hustert und Felix Achtermann.

Ein letztes Mal soll im April noch ein traditionelles Grillen für die Mitglieder und alle dem Verein Verbundenen ausgerichtet werden, bevor die „Hütte“ ausgeräumt und übergeben wird. Das Vereinsvermögen, von dem nach den Regularien zur Auflösung ohnehin nicht mehr viel übrig sein dürfte, kommt nach Satzung einem Freckenhorster Verein zugute.

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