Montag startet der Linienbetrieb wieder
Neun bürgerbuslose Monate gehen zu Ende
Hoetmar
Die coronabedingt bürgerbuslose zeit geht zu Ende. Montag startet der Linienbetrieb wieder. Punkt 6.29 Uhr geht‘s los.
Neun Monate musste es „ohne“ gehen. Montagmorgen startet er wieder: der Bürgerbus in Hoetmar, vor zehn Jahren das erste derartige System im Gebiet der Regionalverkehr Münsterland GmbH. „Einer für alle“ steht nicht nur auf dem Sprinter, sondern auch auf den neu angeschafften Fahrerjacken, die Vereinsvorsitzender Paul Schwienhorst Mittwochmorgen vorstellte.
Schwienhorst hatte zum Ende der ersten derartigen Zwangspause durch Corona neben Bürgermeister Peter Horstmann und dem Leiter des städtischen Straßenverkehrsteams, Benedikt Wuttke, auch den bei der RVM zuständigen Verkehrsmanager Sören Gerkensmeyer zur Alten Stellmacherei eingeladen.
Bürgermeister Peter Horstmann
Zusammen mit drei Vereinskollegen gab es auch für Wolfgang Fritz Kaffee und Brötchen. Fritz ist Inhaber von „Taxi Fritz“. Er hatte während der Linienpause monatlich bis zu 170 Fahrgäste im alternativen Anrufsammeltaxi. Etwa 20 Prozent der üblichen Zahl; viele Pendler nutzen den Service.
Paul Schwienhorst bedankte sich bei den Kooperationspartnern und kündigte die – nach erfolgreicher Impfung aller 46 Fahrer – erste planmäßige Busfahrt für Montag um 6.29 Uhr an. Die Kosten für das Anruftaxi trägt die Stadt – nach geschätzten Angaben von Benedikt Wuttke auf jeden Fall fünfstellig, irgendwo zwischen 10 000 und 25 000 Euro.
Die Ankündigung nutzten Schwienhorst und Vereinskassierer Franz Hellmann zum Aufruf, es könnten sich jederzeit weitere Fahrer melden. Gerne auch weibliche: Momentan sitzt nur eine Frau ehrenamtlich am Steuer. Freiwillige müssen nicht in Hoetmar wohnen. Das tut Hellmann auch nicht.
Auch Peter Horstmann dankte seinerseits dem Verein für das „Vorzeigeprojekt“, das durch seine hohen Nutzerzahlen zeige: „Sie schließen eine Versorgungslücke.“
Rund 170 Kunden monatlich nutzten Alternative Anrufsammeltaxi
Sören Gerkensmeyer bekräftigte das mit Blick auf Linien in anderen Gegenden. „Ich bin beeindruckt davon, wie gut es in Hoetmar läuft.“ Die Inanspruchnahme des ehrenamtlich bereitgestellten Angebots im Dorf – der Bus bringt Kunden bis Everswinkel und Warendorf – weise eine sehr gute Zahl auf „für so eine Ortschaft“.
Damit in der bevorstehenden dunkleren Jahreszeit Fahrgäste früh genug an den Haltestellen zu sehen sind, hat die RVM am Flaßkamp, am Großen Fahrweg und am Eichenhof Leuchtsignalgeber anbringen lassen. Per Knopfdruck blinken zwei rote Lämpchen auf, die den Fahrern Bürgerbuskunden anzeigen.
Startseite