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Sigrid Linnhoff hat privaten Spendenaufruf gestartet

Scala zeigt kostenlos Paddington auf Ukrainisch

Warendorf.

Der Bär Paddington ist sicher vielen ein Begriff. Sigrid Linnhoff hat nun dafür gesorgt, dass Paddington auf Ukrainisch kostenlos im Sacla gezeigt wird.

Von Ulrich Lieber

Scala Sie laden gemeinsam zum Film "Paddington auf Ukrainisch" ein und spendieren Popcorn und Getränke (v.l.): Sigrid Linnhoff, Katharina Austermann und Johannes Austermann.

Sigrid Linnhoff hatte kurz vor Weihnachten in den Westfälischen Nachrichten gelesen, dass im Cineplex der Film „Paddington auf Ukrainisch“ gezeigt wurde. Dort waren viele Eintrittskarten durch Spenden finanziert worden. „Ich dachte mir, das muss doch auch in Warendorf möglich sein.“ Die Idee ließ sie nicht mehr los und sie nahm Kontakt zu Scala-Betreiber Johannes Austermann auf. Der zeigte sich gleich begeistert und bot ihr die Zusammenarbeit an.

Initiatorin Sigrid Linnhoff

„Ich habe dann einen Spendenaufruf in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gestartet, damit wir neben dem Film auch Popcorn und ein Getränk für jeden Besucher anbieten können“, sagt Sigrid Linnhoff. Der Aufruf war ein voller Erfolg und wurde durch Mund-zu-Mund-Propaganda verbreitet. „Ich war total begeistert von der großen Spendenbereitschaft“, freut sich die engagierte Bürgerin, die als Privatperson hier totales Neuland betreten hatte. Pro Person werden vier Euro für die Verpflegung benötigt, und es genug Geld zusammengekommen, um den großen Saal mit 168 Plätzen zu füllen. „Ich war gerührt und überwältigt“, gesteht Sigrid Linnhoff.

Kinobetreiber Johannes Austermann ist ebenfalls sehr angetan und stellt seinen Kinosaal kostenlos zur Verfügung. „Und auch der Filmverleih hat den Film kostenlos bereitgestellt, wenn wir keinen Eintritt nehmen.“

Die Geschichte eines kleinen Bären, der in der Weltgeschichte herumreist

Der Film Paddington erzählt die Geschichte eines kleinen Bären, der in der Weltgeschichte herumreist und die Geschichte dürfte aktuell den Kindern besonders nahe gehen. Weil Paddington ein Faible für alles Britische hat, macht sich der kleine Bär auf und reist von Peru nach London. Als er sich aber - mutterseelenallein und verlassen - an der U-Bahn-Station Paddington wiederfindet, kommen dem pelzigen Zotteltierchen die Tränen: Was soll er nur anfangen in der Fremde, wo er keinen kennt? Glücklicherweise finden die Browns den verzweifelten Bären. Die hilfsbereite und herzensgute Familie zögert nicht, Paddington bei sich aufzunehmen. Nun könnte alles gut werden, hätte es nicht eine skrupellose Tierpräparatorin auf seinen exotischen Pelz abgesehen. Aber mehr soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Diese Inhaltsangabe seht so auf der Homepage vom Scala und ist zudem auch auf ukrainisch übersetzt worden, so dass sich die Gäste schon einen kleinen Einblick verschaffen können.

Es gibt zudem eine Besonderheit, die gerade aktuell von großer Bedeutung ist. Denn der ukrainische Sprecher, der dem kleinen und tollpatschigen Bären Paddington seine Stimme leiht, ist kein Geringerer als Präsident Wolodymyr Selenskyj, der früher als Schauspieler, Komödiant und auch Synchronsprecher gearbeitet hat.

Kinobetreiber Johannes Austermann

Um die ukrainischen Familien anzusprechen, hat sich Sigrid Linnhoff an die Stadt gewandt. „Ich habe kein ukrainisches Netzwerk“, sagt die Initiatorin. Über die Stadt lief das sehr gut, und Johannes Austermann hat für Samstag bereits 100 Buchungen. „Ich bin optimistisch, dass es voll wird. Aber es geht nur mit Voranmeldung, damit wir niemanden nach Hause schicken müssen.“ Die Anmeldungen lassen sich schnell auf der Website erledigen. Der Optimismus ist bei Austermann begründet, denn er hat bereits die Filme „Tom & Jerry“ sowie „Sing“ auf Ukrainisch gezeigt und hatte jedes Mal volles Haus.

Paddington wird am Samstag mit einer Länge von 95 Minuten gezeigt. „Das ist etwas fürs Herz. Das brauchen die Menschen gerade“, sagt Austermann. Es gibt auch noch einen zweiten Teil, der ebenfalls von Präsident Selenskyj gesprochen worden ist. „Der Film wurde uns gleich mitgeliefert“, freut sich Johannes Austermann. Einer Fortsetzung würde also nichts im Wege stehen.

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