Altstadt als lebendiger Wohn- und Wirtschaftsstandort
Sitzbänke statt Parkplätze
Warendorf
Zwei Bänke auf den Parkplätzen am Heumarkt aufzustellen, gehört zur Gestaltungsplanung der Stadt und des Quartiersbüros Altstadt für den Bereich Münsterstraße, Freckenhorster Straße und Krickmarkt. Das Ziel lautet: „Die Aufenthaltsqualität in den Straßen soll verbessert und die Attraktivität für Anwohner, aber auch für Besucher der Altstadt erhöht werden. Zudem sollen Straßen und Plätze barrierefrei gestaltet werden.“
Wer dieser Tage am Heumarkt einen Parkplatz sucht, der muss auf die neben dem kleinen Brunnen vor dem O2-Shop verzichten. Die beiden Stellflächen sind mit grünem Vlies abgedeckt. Darauf bieten zwei Bänke neue Sitzgelegenheiten. Umrahmt von vier größeren Blumenkübeln.
„Ich habe dieser Aktion vorher zugestimmt, weil ich es für ein gutes Experiment halte“, sagt Peter Henrich, der seinen Mobilfunkladen am Heumarkt seit 1994 betreibt. „Die zurückliegenden Tage haben bereits gezeigt, dass die Bänke gut angenommen werden. Mit der Lehne sind sie herrlich entspannend für den Rücken“, schwärmt Henrich. „Unter den fünf zur Auswahl stehenden Modellen vor drei Jahren habe ich dieses unterstützt.“
Und zu den zwei fehlenden Parkplätzen sagt Henrich: „Ihr Verschwinden geht vor allem zu Lasten der Auto- und Parkausweisbesitzer in der Altstadt. Für unsere Kunden haben die beiden Plätze ohnehin nur begrenzt zur Verfügung gestanden. Ich weise schon seit Jahren auf die vielen kostenlosen Plätze auf dem Lohwall hin. “
Die Bänke bleiben zunächst bis zum 1. Oktober auf dem Heumarkt stehen. „Ich wünsche mir, dass sie eine dauerhafte Lösung werden. Sie werden toll genutzt“, sagt Dirk Jansen, der seit mehr als 30 Jahren den Friseursalon Kamm betreibt. „Meine Kunden ärgern sich nicht über den Verlust der Parkplätze, sondern empfinden die Umgestaltung des Markts als positiv.“
Zwei Bänke auf den Parkplätzen am Heumarkt aufzustellen, gehört zur Gestaltungsplanung der Stadt und des Quartiersbüros Altstadt für den Bereich Münsterstraße, Freckenhorster Straße und Krickmarkt. Das Ziel lautet: „Die Aufenthaltsqualität in den Straßen soll verbessert und die Attraktivität für Anwohner, aber auch für Besucher der Altstadt erhöht werden. Zudem sollen Straßen und Plätze barrierefrei gestaltet werden.“
Bis zum 9. Juli wurde der Vorentwurf dieser Planung des Kölner Büros „Greenbox“ in der Altstadt öffentlich präsentiert. Und zwar im Schaufenster des Quartiersbüros am Krickmarkt 13 und auf Infobannern am Münster- und am Freckenhorster Tor. Bürger hatten die Möglichkeit, ihre Ideen und Anregungen für den öffentlichen Raum zwischen Münsterstraße, Freckenhorster Straße und Krickmarkt mitzuteilen. Auf ausgelegten Karten oder per Email konnte angekreuzt werden, welche Gestaltungsidee und welche Ausstattungselemente des Entwurfs als besonders gut beurteilt werden. Auch wurde nach Anregungen gefragt.
Die Ergebnisse dieser Öffentlichkeitsbeteiligung fließen in die Entwurfsplanung ein, die wiederum die Grundlage für die spätere Ausführungsplanung bildet. Aufgrund der noch erforderlichen Vorarbeiten, wird der Beginn der nachhaltigen Veränderung des Heumarkts für frühestens ab 2024 angekündigt.
Ziel der Maßnahme ist es, die Aufenthaltsqualität im Bereich der Fußgängerzone zu verbessern und die Attraktivität für Anwohner, aber auch für die Besucher der Warendorfer Altstadt zu erhöhen. Durch eine moderne und einheitliche Gestaltung sollen Barrieren abgebaut und die Straßenräume deutlich in Aufenthalts- und Bewegungsbereiche untergliedert werden. Eine Besonderheit des von dem Kölner Büro entwickelten Entwurfs ist die Betonung der historischen Pferdestadt Warendorf durch modern interpretierte Ausstattungselemente, wie zum Beispiel Hufeisenbänke oder Bodenintarsien in Hufeisenformen.
„Die Resonanz war sehr positiv“, zieht Sebastian Höber vom Quartierbüro vier Tage nach dem Abgabetermin ein erstes Fazit. „Es gab über 50 Rückmeldungen, die jetzt ausgewertet werden.“ Was auffiel: „Entweder gefällt einem das Pferd als Alleinstellungsmerkmal für Warendorf oder nicht.“ Das betraf vor allem die Ausstattungselemente wie Hufeisenbänke oder Bodenintarsien in Hufeisenform. Höber: „Es gab auch die Rückmeldung: Bitte nicht mehr Pferd.“
Da viele Fachbereiche beteiligt sind und die Einzelhändler eineinhalb Jahre durch Corona stark eingeschränkt waren, werde man jetzt nicht damit anfangen, die Fußgängerzone aufzureißen, betonte Höber. Vor 2024 passiere da nichts.
Ziel des Konzeptes sei es, die Altstadt als lebendigen Wohn- und Wirtschaftsstandort sowie touristischen Anziehungspunkt zu stärken und weiter zu entwickeln. Zur Erreichung des Ziels sei ein ganzes Bündel von Maßnahmen vorgesehen, das sich vornehmlich auf folgende Maßnahmen konzentriert:
Der Erhöhung der Aufenthaltsqualität von Straßen und Plätzen
Der Stärkung des Gewerbestandorts
Die Sanierung des historischen Gebäudebestands und die Verbesserung der Wohnqualität.
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