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Bogenschützen sind neuer Stützpunktverein für Integration

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Warendorf

Der Bogensportverein ist neuer Stützpunktverein für Integration des Landes NRW. KSB-Präsident Frank Schott überreichte am Donnerstagabend die Urkunde und lobte das Engagement des „kleinen Vereins“.

Von Ulrich Lieber

Der Bogensportverein Warendorf ist neuer Stützpunktverein für Integration. Am Donnerstagabend war die Urkundenverleihung auf dem Vereinsgelände (v.l.): Martin Lepper, Sabine Lillmannstöns, Lara Ehrenbrink-Darpe, Yannis Mex und Frank Schott. Foto: Ulrich Lieber

Es war zwar ein absoluter Zufall, dass die Urkundenübergabe an den Warendorfer Bogensportverein am 27. Januar stattfand, aber es passte symbolisch ganz hervorragend. „Heute ist der Gedenktag der Opfer des Holocaust und des Nationalsozialismus“, erklärte Frank Schott, Präsident des Kreissportbundes. Denn der Bogensportverein ist der zehnte Verein im gesamten Kreis Warendorf, der als Stützpunktverein für Integration des Landes NRW ausgezeichnet worden ist.

Frank Schott, Präsident des Kreissportbundes

„Es ist toll, dass so ein kleiner Verein den Menschen eine sportliche Heimat bietet. Sport und Kultur helfen besonders dabei, eine neue Heimat zu finden“, sagte Schott. Er lobte das Engagement der Bogenschützen, die mit 40 bis 45 Mitgliedern tatsächlich einer der kleineren Vereine sind. Die Urkunde sei eine tolle Auszeichnung, und Schott versprach, dass es jederzeit Unterstützung durch den KSB geben werde.

Nach dem Boxclub sind die Bogenschützen der zweite Stützpunktverein in der Sportstadt Warendorf. Sabine Lillmannstöns, Fachkraft für Integration beim KSB, überreichte zudem Infomaterial, einen Kalender des Landessportbundes sowie eine Flagge mit dem Logo „Integration durch Sport“ des DOSB. „Es geht darum, Zuwanderer, aber auch Menschen aus sozialen Brennpunkten nach der Arbeit und den Sprachkursen sinnvoll zu beschäftigen“, erklärte Lillmannstöns. Viele hätten kein schönes Zuhause und seien froh, durch den Sport vom Alltagsstress abgelenkt zu werden.

In einem kleinen Verein kennt man sich

Doch wie kam es zu der Idee? „Ich war letztes Jahr noch Vorsitzender und da hat mich Frau Lillmannstöns angesprochen“, berichtete Martin Lepper. Alle Mitglieder hätten sofort begeistert darauf reagiert und die Sache unterstützt. „Unsere Mitglieder sind super offen und freuen sich immer über neue Leute, egal, woher sie kommen“, versicherte Lara Ehrenbrink-Darpe, Integrationsbeauftragte der Bogenschützen.

„In einem kleinen Verein werden die Menschen ganz anders wahrgenommen und aufgenommen“, sagte Frank Schott. „Bogensport steht nicht so im Mittelpunkt. Der Vorteil ist, dass wir uns im Verein alle untereinander kennen“, ergänzte der Vorsitzende Yannis Mex. Darum könne auch für neue Mitglieder eine 1:1-Betreuung angeboten werden.

Mit einem Flyer wird geworben

Um für die Integration und für den Verein Werbung zu machen, wurde ein Flyer aufgelegt, der derzeit an vielen Stellen verteilt wird, an denen sich Zuwanderer aufhalten. Auch auf der Website sowie in den sozialen Medien wird darauf aufmerksam gemacht.

Ein weiterer großer Vorteil des Bogensportvereins ist das große Außengelände in der Bauerschaft Velsen, das rund um die Uhr genutzt werden kann, da es der Verein gepachtet hat. Zudem gibt es direkt gegenüber eine Bushaltestelle. Im Winter weichen die Bogenschützen in die kleine Sporthalle der Gesamtschule aus.

Mit der Auszeichnung ist ein Fördergeld in Höhe von 1000 Euro verbunden, das der Verein in Materialien wie Bögen, Pfeile und weiteres Zubehör sinnvoll angelegt hat. Um auf dem Laufenden zu bleiben, sollten die Vereinsmitglieder vier Seminare des LSB pro Jahr besuchen. „Es ist wichtig, dass wir die anderen Kulturen verstehen. Es gibt immer Gründe für das Verhalten“, sagte Schott.

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