Friedensdemonstration auf dem Lohwall
Stoppt den Krieg!
Warendorf
Ungewöhnliche Bilder für Warendorf: Rund 3500 Schülerinnen und Schüler zogen durch die Innenstadt zum Lohwall, um gegen den Krieg in der Ukraine zu demonstrieren. Sie waren sternförmig von den unterschiedlichsten Schulen der Stadt zusammengekommen.
Demonstrieren für den Frieden hieß es für die Warendorfer Schülerinnen und Schüler am Freitag. Um 11.30 marschierten die sie in Richtung Innenstadt – das eigentliche Ziel war der historische Marktplatz. Nachdem jedoch 3000 Demonstranten angemeldet waren, entschied sich die Stadt dafür, alles auf den Lohwall zu verlegen. Ein Glück, denn während der Demonstration wurde davon ausgegangen, dass es sich mindestens um 3500 handelt.
Der Strom der Jugendlichen und Kinder schien kein Ende zu nehmen. Plakate und Banner reihten sich aneinander, und es bildeten sich Sprachchöre. Besonders prägnant stimmten die Schüler immer wieder in „Wir protestieren auf allen vieren, denn wir wissen, Krieg ist beschissen!“
Friedenstauben, ukrainische Flaggen und Sprüche wie „Putin Stopp!“ prangten auf den Plakaten.
Der Wissensstand über die Geschehnisse in der Ukraine war bei den Beteiligten jedoch sehr unterschiedlich. Während einige von zu Hause aus bereits viel mitbekommen haben, wurden andere erst im Unterricht mit dem Thema konfrontiert. „Wir sollten zu Hause recherchieren, viele wussten aber schon, was los ist“, berichtet Josefin Ludorf. Den Lehrern war es wichtig, dass die Schüler wussten, wofür die Plakate gemalt werden sollen und was überhaupt der Grund für diese Demonstration ist.
Crystin Jeszsa Ahlke vom Laurentianum erinnert sich daran, dass ein Lehrer Informationen über den Krieg vorgelesen und auch über die Demonstration erzählt hat.
„Wir wurden gefragt, ob wir das Thema des Ukrainekrieges oder der Demonstration intensiver behandeln möchten, wir haben uns dagegen entschieden“, gesteht die Zwölfjährige. Für sie ist die Demonstration zwar eine gute Sache und sie denkt, dass es eine Art moralische Unterstützung für die Ukrainer ist. Dass sich dadurch aber an den Geschehnissen etwas ändert, bezweifelt sie.
Emilia Ertel hat sich insbesondere Gedanken um die Menschen gemacht, die das Land aus Furcht vor dem Krieg verlassen haben. „Ich finde es schrecklich, dass die Familien ohne ihre Väter flüchten mussten“, meint die Schülerin des Mariengymnasiums.
Doris Kaiser, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Warendorf, zeigt sich stolz von der Solidarität, die die Schüler bewiesen und war „zutiefst berührt“. Für sie setzten die Schüler mit dem Friedensmarsch ein Zeichen, dass sie hinter der Ukraine stehen und den Krieg verurteilen. „Wir zeigen klar, wir wollen keinen Krieg. Das Ziel muss eine gewaltfreie Lösung für den Konflikt sein“, betont Kaiser. Gleichzeitig würde die Demonstration aber noch mehr bedeuten. „Wir kämpfen für eine Zukunft in Europa und der Welt. Die russische Regierung hat mit dem Krieg ebenso die Demokratie angegriffen. Dabei dürfen wir nicht tatenlos zusehen, denn die Demokratie ist unser höchstes Gut.“
Nach der kurzen Ansprache hörten sich die Demonstranten gemeinsam Udo Lindenbergs Lied „Wir ziehen in den Frieden“. Die Schüler wippten im Takt und zeigten noch mal ihre Plakate, die ihre klare Botschaft zeigten: „Stoppt den Krieg“.
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